Dieses Jahr werde ich 40 Jahre alt. Am 11. März bin ich 5 Jahre verheiratet und im Juli 2009 arbeite ich seit 19 Jahren bei meinem derzeitigen Arbeitgeber. Ich habe relativ spät geheiratet, kann sich ja jeder selber ausrechnen. Mein Leben ist schön und wir haben noch viele Pläne, die wir verwirklichen wollen. Bei einer "Sache" bin ich mir aber nicht sicher und ich frage mich: Möchte ich ein Kind oder nicht?
Ich bin niemand, der beim Anblick kleiner Kinder oder Babies entzückte Schreie von sich gibt. Eigentlich mag ich fremde Kinder gar nicht so gerne. Sie sind meist ziemlich schlecht erzogen. Andererseits ist es doch auch schön, wenn etwas von einem selber im eigenen Kind weiterlebt und sozusagen die Partnerschaft krönt. Doch einerseits ist das Leben mit einem Kind so grundlegend anders, dass ich mich frage: Will ich das überhaupt?
Ich bin mir wirklich unschlüssig.
Der Gedanke, dass Frank und ich ein Kind haben könnten, wärmt mein Herz. Ich glaube, dass Frank ein ganz wunderbarer Vater wäre. Wie ich wohl als Mutter wäre, ist mir noch nicht ganz klar. Allerdings ist der Wunsch, mit Frank ein Kind zu haben, oft sehr stark. Und doch: Eigentlich möchte ich das Leben, so wie es jetzt ist, gerne weiter genießen, ohne jegliche Einschränkung. Ich möchte mehr von der Welt sehen und noch viele Träume verwirklichen.
Oft höre ich, dass Eltern, wenn sie die Entscheidung noch einmal treffen müssten, keine Kinder mehr bekommen würden. Das erschreckt mich. Ich habe Angst davor, dass die Veränderung so gravierend wird, dass daran die Partnerschaft zerbrechen kann. Auch davon hört man oft. Das muss natürlich nicht zwangsläufig bei einem selber so sein. Bin ich nicht langsam "zu alt" um Mutter zu werden? Das alles sind Fragen, die mich beschäftigen und die ich vor mir her schiebe.
Frank hätte ganz sicher gerne ein Kind. Also warum nicht? Irgendwie geht es doch immer.
Aber irgend etwas hält mich davon ab... Obwohl: Wieso eigentlich nicht?
Liebe Claudia,
AntwortenLöschenso unterschiedlich sind wir Menschen und unsere Lebenswege: Du bist dieses Jahr fünf Jahre verheiratet und immer noch glücklich mit Frank. Und Du arbeitest seit 19 Jahre bei demselben Arbeitgeber - dieselbe Zeitspanne, die ich schon arbeitslos bin. Und mein Glück habe ich nach über fünf Jahren Suche immer noch nicht gefunden - es hat sich sang- und klanglos verabschiedet. Zweimal dieselbe Zeitspanne und so unterschiedliche Lebenswege.
Ich habe mich schon vor einigen Jahrzehnten gegen eigene Kinder entschieden, weil ich mich immer unfähig und überfordert gefühlt habe, Kinder in ihr eigenes Leben zu begleiten. Auf Grund dieser Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue, habe ich mich etwa zum damaligen Zeitpunkt auch sterilisieren lassen, um diese Verantwortung nicht auf die Frau abzuschieben.
Und wenn Menschen mir sagen "Du kannst so gut mit Kindern umgehen. Du wärst bestimmt ein guter Vater geworden", so antworte ich "Ein paar Stunden mit Kindern umzugehen und sie dann wieder an ihre Eltern zu geben, ist etwas grundlegend Anderes als jahrzehntelange Verantwortung zu übernehmen".
Ich weiß nicht so recht, inwiefern der Altersunterschied zwischen Eltern und Kindern eine Rolle spielt: Wenn Dein Kind gerade 20 bist, bist Du schon 61. Andererseits habe ich ja schon in einem Blogeintrag geschrieben, dass das biologische Alter oft nur eine unbedeutende Größe ist.
Ich wünsche Euch die Kraft und Weisheit, Eure Entscheidung zu treffen und sie niemals zu bereuen.
Lieben Gruß
Gerhard
Lieber Gerhard,
AntwortenLöschendas Alter macht mir weniger zu schaffen. Ich denke als "reife" Mutter hat man gewisse Vorteile: Gelassenheit und das Bewusstsein, was es bedeutet, Eltern zu sein.
Schlimm ist es, wenn man den unbedingten Kinderwunsch hat, der sich nicht erfüllen lässt (aus welchen Gründen auch immer). Das ist bei uns zum Glück nicht der Fall.
Wir werden einfach sehen, wie es kommt. :o)
Beste Grüße
Claudia