Vor einiger Zeit sind wir aus dem wohlverdienten und lange ersehnten Urlaub zurückgekommen. Zwei Wochen Nordsee, zwei Wochen Butjadingen. Das war nötig.
Butjadingen ist einfach der ideale Standort und es gibt noch so viel zu entdecken. Man ist in kurzer Zeit in Wilhelmshaven. Mit der Fähre von Nordenham aus gehts in 12 Minuten nach Bremerhaven. Man kann die Küstenbäder "abfahren" und die Nordseeinseln besuchen. Wir wollten zunächst nach Wangerooge, allerdings gab es nur wenige Fährverbindungen. Wir haben uns dann für Norderney und Spiekeroog entschieden. Auch Cuxhaven haben wir besucht, waren aber doch ziemlich enttäuscht.
Was man allein in Bremerhaven unternehmen kann ist unglaublich. Dieses Mal wollten wir die Hafenrundfahrt und die Fahrt mit dem Hafenbus nicht verpassen.
Der Hafenbus startet im Fischereihafen von Bremerhaven. Das sog. Schaufenster Fischereihafen ist eine wunderschöne Anlage, kleine Restaurants, ein Museumsschiff und ein Meerwasseraquarium sind dort zu finden. Beim nächsten Besuch werden wir uns das Schaufenster sicher genauer ansehen.
Der Hafenbus benötigt rund 2 Stunden für die Rundfahrt im Containerhafen mit anschließender kleiner Stadtrundfahrt. Allein der Auto-Terminal ist beeindruckend. Die großen Schiffe, die ausschließlich mit Autos (rd. 6000 - 8000 Stück) beladen werden, sind gigantisch. Die Parkdecks (sog. Regale) sind voller Autos. Im Auto-Terminal standen kilometerweit die Autos mit einem Wert von ca. 4 Mrd. Euro. Vom Kleinwagen zum LKW über die Yacht bis zum Krankenwagen, für den Einsatz im Irak, ist alles dabei.
Es war toll, hinter die Kulissen zu blicken.
Die Hafenrundfahrt mit dem Schiff ist da schon etwas gemütlicher. Man startet im Neuen Hafen zu einer einstündigen Rundfahrt und sieht den Containerhafen von Seeseite aus. Das ist eine etwas andere und auch sehr interessante Perspektive. Es ist schon toll, wenn man einerseits an einer russischen Rostlaube vorbeischippert und im nächsten Moment an der noch nicht ganz fertig gestellten millionenteuren Yacht von Milliardär Abramowitsch vorbeifährt.
Außerdem trifft man auf allerhand lustiger Seeleute, die einem freundlich zuwinken...
Unbedingt besuchen wollten wir auch die Plattform des Atlantic Sail City Hotels, das dem in Dubai nicht ganz unähnlich ist. Auf 140 Metern hat man eine grandiose Aussicht auf die Stadt, die Maritime Meile, dem Zoo am Meer (den wir auch wieder besucht haben) bis hin zum Schaufenster Fischereihafen genau entgegengesetzt. Der Blick auf die Wesermündung ist atemberaubend. Es ist schon ein wenig unheimlich so weit oben über der Stadt. Bis ins Letzte ist die Plattform nicht abgesichert. Wer will, kann dort ohne Mühe über das Geländer klettern.
Ein weiteres Highlight in Bremerhaven ist das neu erstellte Klimahaus. Man unternimmt dort eine Reise entlang des 8. Längengrades um die Welt. Es gibt Sinnes-Stationen, Rauminszinierungen und Multimedia-Stationen und so taucht man in die fremde Klimawelt ein.
Von Bremerhaven geht es in die Schweiz, auf Sardinien, nach Kanak (Niger), Ikenge (Kamerun), Königin-Maud-Land (Antarktis), Satitoa (Samoa), Gambell (Alaska) und auf das Hallig Langeneß. Die verschiedenen Klimazonen werden mit Sinnes-Stationen und Rauminszinierungen begreifbar gemacht, z.B. durch einen künstlichen Gletscher mit einer Raumstation und echtem Eis und Temperaturen bis - 6 Grad. Man erlebt das feucht-heiße Klima des Regenwaldes in der Sektion Kamerun, man kann den Sandstrand inklusive Inselkirche von Samoa erleben oder auch die Hitze der Sahel-Zone mit 35 Grad in der Sektion Niger. Das Klimahaus hat zwar nach der Neueröffnung noch ein paar Kinderkrankheiten, aber ein Besuch ist ein Muss. Wichtig: Die richtige Kleidung. Gerade die heißen Klimazonen machen mit einem dicken Woll-Rolli, wie ich ihn an diesem Tag getragen habe, keinen richtigen Spaß. Das nächste Mal geht es mit richtiger Kleidung wieder ins Klimahaus.
Bremerhaven ist eine wunderschöne Stadt mit einer tollen Maritimen Meile und bietet vielfältige Möglichkeiten, unsere Favoriten sind:
- Auswandererhaus
- Klimahaus
- Deutsches Schiffahrtsmuseum
- Hafenbus
- Hafenrundfahrt
- Zoo am Meer (für mich einer der schönsten Zoos in Deutschland)
- Plattform Atlantic Sail City
- Schaufenster Fischereihafen
- Maritime Meile
Bei den letzten Besuchen knapp verpasst und dieses Mal nachgeholt: Eine Schiffstour zu den Robbenbänken von Fedderwardersiel aus mit der Wega II. Fedderwardersiel ist ein süßes Hafenstädtchen in Butjadingen. Von dort aus sind wir bei schönstem Wetter rund 4 Stunden auf dem Meer unterwegs gewesen. Wir waren die ganze Zeit an Deck, auch wenn es zum Ende hin - trotz superdicker Jacken - recht kalt wurde. Es waren sehr viele Robben auf der Sandbank und wir wurden angewiesen, ganz leise zu sein und nur zu flüstern, damit wir die Robben so wenig wie möglich stören. Auch der Schiffsmotor wurde abgestellt. Das war ein sehr schönes Erlebnis.
Auf dem Rückweg zum Hafen kreuzte uns Europas größtes Containerschiff, die Elli Maerks. Sie ist rund 400 Meter lang. Die Bugwelle, die uns später traf, sorgte für einen ordentlichen Wellengang. Das war ein Gefühl, als würde man auf der Kirmes mit der Bounty fahren. Ein großer Spaß!
Dieses Mal wollten wir gerne Wangerooge besuchen. Eine Tagesfahrt auf eine Nordseeinsel mit einer Fähre. Leider waren die Fährzeiten nach Wangerooge äußerst bescheiden und wir sind einfach die Küstenstraße weitergefahren und haben nach und nach geschaut, wann welche Fähre auf eine der Inseln fährt. Wenn wir uns schon Wangerooge nicht ansehen sollten, dann doch wenigstens eine der anderen Inseln. Zunächst ging es nach Norderney. Also rauf auf die Fähre und los ging es. In 55 Minuten waren wir da.
Leider war das Wetter recht schlecht und die Zeit etwas knapp, so dass wir nicht so viel von Norderney sehen konnten, wie geplant. Das Städtchen ist sehr schön, viele weiße und hellgelbe Bauten, die Wege (Fußgängerzone) mit rotem Ziegel gepflastert. Leider gibt es aber auch ein oder zwei Bausünden der 70er Jahre, die das Bild ein wenig stören. Wir haben uns dann im Bistro Börse (sehr schön und urig) bei Käsekuchen und Friesenschokolade aufgewärmt, bevor es mit der Fähre wieder zurück aufs Festland ging.
An einem der anderen Tage hatten wir uns eine Tagesfahrt nach Spiekeroog ausgesucht. Spiekeroog ist ja völlig anders. Die Insel ist zwar nicht sooo viel kleiner als Norderney, hat aber nur einen Bruchteil an Bewohnern (etwas über 700 im Gegensatz zu Norderney mit über 5000). Die Insel ist knuffig, süß, malerisch. Kein Haus ist höher als die Kirche, allein das Rathaus ist 3-stöckig. Türen, Bänke, Zäune, Pavillions sind weiß gestrichen. Fensterläden etc. grün. Süße kleine Cafés und Restaurants und eine für mich ganz besondere Dünenlandschaft. Teilweise hat man das Gefühl, dass man die Highlands in Schottland besucht und sich nicht auf einer Nordseeinsel aufhält. Das Meer, der Strand, alles war wunderschön. Wir waren sicher nicht zum letzten Mal dort.
Hallo Claudia,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für Deine Urlaubseindrücke. So konnte ich mal wieder - neben den Naturdokumentationen im Fernsehen - ein wenig Urlaub machen.
Lieben Gruß
Gerhard
Hallo Gerhard,
AntwortenLöschenich freue mich immer, wenn unsere Reiseberichte Freude bereiten.
Beste Grüße
Claudia