Montag, Juni 30, 2008

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Ganz ehrlich, wer hätte denn gedacht, dass das EM-Endspiel Deutschland : Spanien heißen würde? Wieder wurde doch bereits im Vorfeld alles (und jeder) schlechtgeredet. Hätte man gestern gewonnen, wäre es wahrscheinlich selbst bei einem 3:0 Sieg immer noch nicht gut genug gewesen.

Ich freue mich, zusammen mit meiner Frau eine spannende und interessante EM gesehen zu haben. Unsere Mannschaft kann zu recht stolz auf ihre Leistung sein. Eine deutliche Ergebnissteigerung: 2006 dritter, 2008 zweiter (und 2010... ?)

Es kann nur einen geben und gestern waren die Spanier schlicht und ergreifend besser. So ist das.

Aber: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel...

Sonntag, Juni 29, 2008

Finale und andere Dinge

Heute ist ein schöner, sonniger noch leicht frischer Tag. Heute ist das Endspiel. Der Sekt steht wieder mal kalt und ich freue mich auf das Spiel gegen Spanien. Natürlich drücke ich die Daumen und hoffe, dass die deutsche Elf gewinnt - trotz evtl. verletzungsbedingter Ausfälle. Wer von den deutschen Schwarzmalern und Negativsehern hätte wohl vermutet, dass es so kommt? Ich finde es herrlich, "wir" können das schaffen.

Der Urlaub naht und ich kann es kaum erwarten. Schulferien haben begonnen, alles wird etwas ruhiger. Das ist schön. Es ist viel geplant und wenn es soweit ist (war), kann man es sicher hier nachlesen.

Seit geraumer Zeit halten wir uns auf einem Liegeergometer fit. Wir haben doch gemerkt, dass das Schwimmen 3 x die Woche nicht wirklich ausreichend ist, um die Fitness anzukurbeln. Wir sind eben keine Profischwimmer und reißen keine 3000 Meter in einer Stunde ab, so wie meine Freundin Alexandra. Sie hat jahrelang Leistungssport betrieben, u.a. Schwimmen und wenn sie eine Stunde im Wasser ist, bringt das auch was. Also haben wir uns nach Alternativen umgeschaut. Ein Crosstrainer war im Gespräch. Wenn die aber wirklich was nutzen sollen, müssen sie entsprechend gut verarbeitet und daher auch entsprechend groß sein. Im Fitnessgeschäft, beim Probetraining, hat man dann auch schnell gemerkt: Auf Dauer ist das nichts. Das Gerät zu groß und zu sperrig, der Bewegungsablauf macht auf längere Sicht auch keinen Spaß. Vor langer Zeit hatte ich mal ein normales Ergometer und bin damit ein über den anderen Tag mindestens eine Stunde gefahren. Das war gut. Das hat Spaß gemacht und war effektiv. Also habe ich vorgeschlagen, dass wir uns doch mal nach einem Ergometer umschauen sollten. Frank hat allerdings leichte Probleme mit einem normalen Ergometer. Ihm schläft der Allerwerteste ein. So macht das natürlich keinen Spaß und da kam die zündende Idee: Ein Liegeergometer muss her. Diese Dinger stehen gerne in Fitnessstudios rum oder werden auch in der Rehabilitationsmedizin gerne genutzt. Außerdem sind diese Geräte rückenschonend.

Wir haben uns also im Internet informiert und waren uns schnell einig, dass wir mit einem Gerät von Kettler nicht viel verkehrt machen können. In einschlägigen Foren wurden verschiedene Anbieter angepriesen, darunter auch mehrere hier in Köln. Also nichts wie hin und ein Probetraining absolvieren.

Das schöne an diesem Liegeergometer ist, dass man verschiedene Trainingsprogramme einstellen kann, je nach dem, wie trainiert man selber ist. Und so fahren wir jetzt 4 - 5 x pro Woche mind. eine Stunde auf dem Ergometer, mind. 20 Kilometer pro Einheit. Mit steigender Fitness werden es mehr Kilometer innerhalb einer Stunde, weil man die Trittzahl erhöht und schneller fährt. Es macht unheimlich viel Spaß und es ist äußerst effektiv. Wir fühlen uns jedenfalls bombig.

Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Schwimmen (obwohl ich das Wasser liebe) ist, dass ich nach meinen diversen OPs sehr schnell wieder Sport machen kann, ohne dass es Auswirkungen auf die Wundheilung hat. Zwei Tage nach der OP, nachdem der Druckverband gewechselt wurde, kann ich aufs Rad steigen und weitermachen, so verliere ich nicht viel Zeit. Beim Schwimmen ist das verständlicherweise anders. Das dauert ca. 3 Wochen, bis ich dann wieder schwimmen kann, weil sich die Wunde erst ganz wieder geschlossen haben muss. Also liegt unser Hauptaugenmerk auf dem Rad fahren und das Schwimmen erfolgt zur Entspannung.

So sieht übrigens ein Liegeergometer aus:


Samstag, Juni 21, 2008

Nur mal eben so

Heute ist ein sonnig-goldener Abend mit blauem Himmel und einem lauen Lüftchen. Wir freuen uns auf das Spiel Niederlande gegen Russland und wissen gar nicht, wem wir eigentlich die Daumen drücken sollen. Die deutsche Elf gefällt mir immer besser bei der EM. Ein schwacher Start und im entscheidenden Spiel die Steigerung. Das erinnert ein wenig an die WM 2006.

Wir genießen die EM und die Spiele so ausführlich wie sonst nicht. So weit es geht, schauen wir uns die Spiele an und rechnen uns die deutschen Chancen aus. Gestern habe ich ja Kroatien die Daumen gedrückt, so hätten wir uns revanchieren können. Nach einem sehr schwachen Spiel (wir sind vorher ins Bett gegangen, so langweilig war es) hat dann mit viel Glück die Türkei gewonnen. Das gibt ja ein Spiel kommenden Mittwoch. Ganz klar, dass Deutschland gewinnt.

Wir genießen dieses wunderschöne Wochenende und diesen wunderschönen Abend mit geröstetem Brot mit Olivenöl, frischen wilden Tomaten, verschiedenen Käsesorten, leckerem Pesto, Oliven und gefüllten Pilzen. Das dient als Grundlage für den Sekt, den wunderbaren Kessler-Sekt, mit dem wir gleich auf das Spiel anstoßen werden.

Schöner kann es doch eigentlich gar nicht sein oder?

Samstag, Juni 07, 2008

Helden des Alltags

Auf der Seite des Kölner Stadt-Anzeigers wurde ich auf den Artikel über die "Helden des Alltags" aufmerksam. Die Passauer Universität dokumentiert auf einer Internetseite die Heldentaten des Alltags.

Bitte hier klicken, nachlesen und nachdenken.

Alexandra

Alexandra und ich kennen uns seit unserem 13. Lebensjahr, also 26 Jahre lang. Alexandra war zu dieser Zeit meine beste Freundin und wir haben sehr viele schöne, lustige und weniger schöne Zeiten erlebt. Die erste große Liebe zum Beispiel oder die erste Zigarette am Randkanal. Zeitweise gingen wir in die gleichen Klassen und wir haben im selben Ort gewohnt. Wir waren nicht die ganzen 26 Jahre lang durchgehend befreundet, es gab auch Zeiten, in denen wir uns voneinander entfernt haben und andere "beste Freundinnen" hatten. Aber irgendwie war Alexandra immer der Gradmesser für mich, wenn es um den Begriff "beste Freundin" ging.

Wir haben also die Pubertät und die Schulzeit gemeinsam verbracht, ab und zu trennten sich unsere Wege. Dann kam die Zeit, dass wir beide unsere Ausbildung angefangen haben und Alexandra wurde schwanger und hat geheiratet. Sie lebte damals recht weit von Köln entfernt und ich war nicht mobil. So haben sich unsere Wege ab 1993 getrennt.

In der Zwischenzeit hatte ich noch zwei für mich sehr wichtige Freundschaften, die die Zeit aber nicht überlebt haben. Ich habe hohe Anforderungen an Freundschaften und bin sehr konsequent, wenn ich enttäuscht werde. Ich erwarte aber nichts, was ich selber nicht geben kann. Manchmal trennen sich die Lebenswege, weil der Mensch sich verändert und die gemeinsame Basis einfach nicht mehr vorhanden ist. Das kann viele Gründe haben: Der neue Lebenspartner, der veränderte Freundeskreis, die berufliche Veränderung. Man entfremdet sich.

Lebenswege trennen sich, weil man enttäuscht darüber ist, dass die ehemals beste Freundin mit Kälte und Egoismus auf die eigene Krebserkrankung reagiert. Hier merkt man sehr schnell, wie es um den Charakter einer Person bestellt ist und wie wenig hier die Freundschaft zählt. Ein Freund zu sein an Sonnentagen ist sehr einfach. Jemandem in einer schweren Zeit uneigennützig zur Seite zu stehen, ist das wahre Wesen der Freundschaft.

Bei Alexandra und mir ist die Freundschaft eingeschlafen, ich hatte mit Ehe und Kindern noch nichts am Hut und sie war gerade dabei, eine Familie zu gründen. Hier war kein Groll oder Streit der Auslöser. Und dann, durch einen Zufall, meldete Alexandra sich auf Stayfriends an. Darüber erhielt ich einen Newsletter und ich habe mir direkt ihr Profil angeschaut. Am Geburtsdatum konnte ich erkennen, dass sie es wirklich war und ich hab mich gefreut. Vorher schon habe ich versucht, sie über Google zu finden.

Alexandra hat dann wohl gesehen, dass ich auf ihrem Profil war und mich angeschrieben. Aus irgend einem Grund habe ich damit gewartet. So haben wir uns wiedergefunden. Nach 14 Jahren. Das ist einfach toll.

Glücklicherweise wohnt sie nicht allzu weit von mir entfernt, so dass wir uns gut sehen können. Ich war bei unserem ersten Treffen nach so langer Zeit natürlich gespannt. Ich hab mich gefragt, ob sie mir evtl. fremd geworden ist. Aber bei einer Flasche Sekt habe ich festgestellt, dass 14 Jahre schnell überbrückt werden können. Wir hatten uns natürlich viel zu erzählen.

Wir würden uns gerne öfter sehen, aber wir sind auch keine 13 Jahre mehr alt. Wir sind beide beruflich eingespannt, sind verheiratet bzw. liiert, sie hat einen 13-jährigen Sohn. Trotzdem haben wir eigentlich auf die eine oder andere Art täglich Kontakt und das ist sehr schön. Ich weiß, wenn ich sie brauche, ist sie da und umgekehrt ist das natürlich genauso. Sie ist etwas ernster geworden, aber ansonsten immer noch die Alexandra, die mit 13 Jahren meine beste Freundin war und es irgendwie auch immer geblieben ist.