Dienstag, März 26, 2013

Challenge - kleiner Bericht


Vergangenen Sonntag hatte meine Ernährungsumstellung die erste Bewährungsprobe: Ein Essen im Restaurant. Selbstverständlich kommt kein Steakhaus in Frage. Wir wohnen glücklicherweise in einer Umgebung mit sehr vielen sehr guten Restaurants mit den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Wir haben uns für das Restaurant Na-Ree Thai entschieden und wurden nicht enttäuscht. Sicher ist die Auswahl an vegetarischen (und bei diesem Thai auch gleichzeitig veganen) Gerichten nicht hoch. Aber man kann in der Vorspeise zwischen frittiertem Gemüse, einer Gemüsesuppe o.ä. wählen. Als Hauptgericht werden sogar 4 vegetarische Gerichte angeboten. Das Essen war sehr lecker, also werden wir dort sicher öfter mal Essen gehen.

Ostern bei den Schwiegereltern wird ein kleines Abenteuer. Ich habe zwar mitgeteilt, dass ich mich vegan ernähre und was das in Grundzügen bedeutet. Aber wie die Umsetzung erfolgt, bleibt spannend. Schön ist es, dass meine Entscheidung, mich vegan zu ernähren, nicht von blöden Kommentaren begleitet wird, sondern von Interesse an der Sache.

Gestern gab es leckere Zucchini-Spaghetti alla Carbonara. Den Räuchertofu muss ich aber vorher in der Pfanne anbraten, damit er schön kross wird. Dann wäre das Gericht perfekt gewesen.


Mittlerweile habe ich mir einen Butterersatz besorgt. Ich liebe die gesalzene Butter von kaergarden und ein Verzicht darauf ist nicht leicht. Aber die Pflanzenmargarine von Alsan ist gut und lecker. Da ich mich nicht sklavisch an die Challenge halte, sondern einfach nur vegan esse, habe ich mir jetzt im Internet im Vegan Wonderland ein kleines Probierpaket bestellt. Aufschnitt (Wurstersatz) und Käsealternativen als Aufschnitt. Ich brauche mein heißgeliebtes Vollkornbrot am Morgen und kann mich nicht ständig von Müsli oder dem Firestarter ernähren. Mein Ziel ist auch keine Gewichtsabnahme oder Wonderwoman zu werden. Mein Ziel ist es, mit Hilfe des Buches "Vegan for fit", in die vegane Ernährung hineinzufinden und mir schöne Anregungen zu holen. Der Nebeneffekt, dass ein paar Kilos verschwinden, kommt ganz von selbst.

Heute Abend gab es Ofengemüse (Zucchini, Aubergine, Möhren, Frühlingszwiebel, Kräuter, Tofu) mit Artischocken-Joghurt-Dip (inkl. Schnittlauch, frische Minze, Rosmarin, Dill, Meersalz, schwarzer Pfeffer, Soja-Joghurt). Herrliche Schlemmerei!



Samstag, März 23, 2013

Challenge - kleines Wochenfazit


Seit 6 Tagen ernähre ich mich vegan. Ich fühle mich sehr wohl damit und außerdem fühle ich mich auch befreit. Ich fühle mich befreit davon, ebenfalls zum unsäglichen Leid der Tiere beizutragen. Das ist ein schönes Gefühl. Der Mehrwert dieser Ernährungsweise ist, dass ich mich gesund ernähre, mit regionalen und saisonalen Produkten. Ich brauche keine Flugmango, um gut zu essen.

Der Aufwand, Essen fürs Büro vorzubereiten, ist jetzt sehr viel höher. Das ist mir manchmal lästig, besonders, wenn ich abends noch etwas für den nächsten Tag vorbereiten muss. Ich kann ja nicht einfach in die Kantine gehen. Es gibt noch viel zu wenig vegane Angebote in Betriebskantinen oder in den Innenstädten. Das ist schade und sollte sich dringend ändern. Ansonsten ist alles eine Frage der Organisation, das spielt sich schon noch ein.

Gestern hatte ich kalte Quinoa-Buletten mit Tomaten-Tofu-Dip im Büro. Die waren sehr lecker. Viel Lust zum Kochen hatte ich zu Hause gestern nicht, also gab es noch ein paar übrig gebliebene Buletten, später einen Bananen-Schoko-Matcha-Shake und zwei Avocados mit Salz, Pfeffer und etwas Himbeeressig.

Ich habe keine Heißhungerattacken. Durch die bewusste Ernährung schiebt man sich auch nicht ständig nebenher irgend etwas ins Naschmäulchen. Schokolade und andere leicht verfügbare (und verführerische) Zwischenmahlzeiten sind ja nicht vegan. Ein Vorteil.

Nach 6 Tagen wiege ich 1 kg weniger. Das ist zwar nicht das Ziel, aber trotzdem ein schöner Nebeneffekt.

Donnerstag, März 21, 2013

Challenge - Tag 3 und 4


Ich kann gar nicht glauben, dass ich mich vegan ernähre. Das Essen ist so lecker und macht so satt, man muss weder etwas entbehren noch etwas vermissen. Einzig die aufwändigere Vorbereitung ist etwas anstrengend, da ich die Sachen mit ins Büro nehme. Sobald sich alles eingespielt hat, wird das sicher weniger werden. 

Gestern gab es Blumenkohl mit einer Currysoße. Dazu hatte ich mir noch Räuchertofu angebraten, weil ich dachte, dass ich nicht satt werden würde. Da hatte ich aber falsch gedacht, denn nach 1 1/2 Röschen Blumenkohl konnte ich meinen Tofu gar nicht mehr essen.

Heute war "Resteverwertung" vom gestrigen Tag im Büro angesagt. Morgens gab es einen Firestarter, aber dieses Mal mit Kakao und einer Banane. Äußerst schmackhaft.

Für das Büro morgen habe ich Quinoa-Buletten mit Tomaten-Dip vorbereitet. Da verzichte ich auf den Firestarter. Für die Quinoa-Buletten benötigt man 200 g Quinoa. Das kocht man mit 550 ml Wasser so lange, bis das Wasser verkocht ist. In der Zwischenzeit hackt man zwei kleine rote Zwiebeln, schneidet frisches Schnittlauch, gibt etwas Senf und 2 EL Johannisbrotkernmehl hinzu und schmeckt mit Salz und Pfeffer ab. Anschließend vermischt man alles und brät die Masse mit etwas Öl in der Pfanne von jeder Seite ca. 4 Minuten. Der Dip besteht aus Soja-Joghurt, 2 frische Tomaten, ein paar getrocknete Tomaten, Salz, Pfeffer und dann alles ab in den Mixer.

Das heutige Abendessen war Freestyle: Mangold mit einer Tomaten-Tofu-Soße. Wieder habe ich nur einen Bruchteil der Portion geschafft. Den Mangold habe ich im Ofen mit etwas Öl, Salz und Pfeffer bei kleiner Hitze angeschmort. Während dessen habe ich weichen Naturtofu mit der Gabel zerdrückt und mit etwas Rapsöl im Topf angebraten. Vorher habe ich weißes Mandelmus mit Wasser vermischt und Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Chillipulver gewürzt. Diese Mischung habe ich dann zum Tofu in den Topf gegeben und andicken lassen. Die Soße war in nullkommanix fertig. Diese Nussmuse sind eine wahre Entdeckung. Besser können Soßen nicht schmecken, sie könnten nicht sämiger sein und sie haben eine natürliche Bindung.



Tagsüber habe ich sehr oft richtige Energieschübe und unglaublich gute Laune. Ich bin munterer als ohnehin schon. Das gipfelte heute in wahre Glücksgefühle. Wenn das ebenfalls eine der "Nebenwirkungen" veganer Ernährung ist, kann ich nur sagen: Weiter so!

Dienstag, März 19, 2013

Challenge - Tag 2



Die Nacht war um 04.49 Uhr zu Ende. Unser Dicker wollte raus und ich war fit. Also habe ich mich daran gemacht, mir den Firestarter zu mixen. Mein Frühstück am zweiten Tag der Challenge.


Das Zusammenstellen der Rezeptur hat etwas gedauert, da ich die Zutaten abwiegen musste. Künftig werde ich das am Abend vorher machen, damit ich morgens direkt losmixen kann. Alles andere lässt sich mit unserem Tagesrhythmus und Alltag nicht vereinbaren.


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Das Grundrezept des Firestarters geht so:


  • 40 g Haferflocken
  • 20 g gepopptes Amaranth
  • 400 ml Hafermilch
  • 1 Msp. gemahlene Vanille
  • 35 g Agavendicksaft
  • 15 g geröstete Haselnusskerne
  • 15 g Walnusskerne
  • 1 EL Leinsamen
  • 4 Eiswürfel
  • 100 g Heidelbeeren

Ich habe die Haselnusskerne und die Walnusskerne durch Mandeln ersetzt, da ich weder Haselnüsse noch Walnüsse im Haus hatte. Die Heidelbeeren wurden durch meine gestrige Beerenmischung ersetzt. Der Boost war dann das Matcha, das ja eine intensiv grüne Farbe hat. In Verbindung mit den roten Beeren kam dann dieses giftgrüne Getränk heraus, das der Hexe des Westens alle Ehre gemacht hätte.

Der Firestarter macht pappsatt und schmeckt sehr gut. Er lässt sich prima variieren mit Kakao oder Bananen. Ein guter Start in den Tag, auch, wenn ich mein Vollkornbrot vermisst habe.

Mittags gab es den gut durchgezogenen Quinoa-Salat. Herrlich lecker!

Da von den Zucchini-Spaghetti noch so viel übrig geblieben ist, haben wir uns entschlossen, heute die Reste zu essen. Der holde Göttergatte macht sich dann noch Rührei oder gebackenen Feta dazu und fertig ist das köstliche Abendessen.

So kann es weitergehen.

Montag, März 18, 2013

Die Challenge beginnt


Nachdem ich das Buch "Peace Food" von Ruediger Dahlke gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich mit dem Beginn der Challenge nicht bis nach Ostern warten wollte. Im Kapitel "Das Leid der Tiere" wurde mir noch einmal drastisch vor Augen geführt, wie sehr wir Menschen Tiere quälen, damit sie später als Steak auf unseren Tellern laden. Also habe ich die Challenge vorverlegt und heute ist der erste Tag.

Glücklicherweise wurde mein Standmixer heute geliefert, so dass ich nun den morgendlichen Firestarter zubereiten kann oder auch den ein oder anderen Matcha-Shake.

Mein Frühstück war das Amaranth-Joghurt-Pop mit gemischten Beeren. Amaranth ist eine Art Getreide, das sehr eiweißhaltig ist. Darüber hinaus enthält es noch sehr viel Eisen, Magnesium und Calcium.

Für diese Zubereitung benötigt man gepopptes Amaranth, das eine flockige und leichte Konsistenz hat. Man denke nur an Popcorn. Allerdings hat Amaranth nur ein Bruchteil seiner Größe, da die Körnchen ungefähr die Größe von Hirsekörnern haben.

Weitere Zutaten waren Soja-Joghurt, Agavensirup (mit dem ich auch meinen Kaffee süße) und gemischte Beeren. Normalerweise wird das richtig schön im Glas geschichtet, allerdings war ich heute Morgen so hungrig, dass ich es mir einfach in einem Teller angerichtet habe.

Das Frühstück war sehr sättigend und sehr lecker, dabei aber leicht. Der Agavensirup süßt sehr mild und das Amaranth hatte eine leicht nussige Note. Das war ein gelungener Start in den Tag.

Als "Zwischenmahlzeit" habe ich mir im Mixer eine Matcha-Vanille-Mandelmilch zubereitet. Hierfür habe ich 300 ml Mandelmilch, 1 Prise Salz, 1 1/2 Esslöffel Agavensirup, 2 Msp. gemahlene Vanille und 1 leicht gehäuften Teelöffel Matcha in den Mixer gegeben und alles kräftig gemixt. Anschließend wurde der Shake in einem Glas mit 5 Eiswürfeln aufgegossen.


Dieser Shake schmeckt mir sehr gut, weil er durch den Matcha leicht herb ist. Ich lasse mich mal überraschen, ob der Matcha bei mir auch eine aufputschende Wirkung hat, die man ihm zuschreibt.


              

Zum Abendessen wird es Zucchini-Spaghetti-Bolognese mit Mandel-Parmesan geben. Die Zucchini-Spagehtti werden mit einem Spiralschneider geschnitten. Die Bolognese wird aus Tofu zubereitet, außerdem kommen noch folgende Zutaten hinzu: Zwiebeln, Knoblauch, getrocknete Tomaten, Basilikum, Olivenöl, Oregano, Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Tomatenmark. Das Mandel-Parmesan wird aus gerösteten Mandeln hergestellt, die im Mixer so lange gemahlen werden, bis sie wie Parmesan aussehen. Auf das Abendessen freue ich mich schon, weil ich unglaublich gespannt bin auf die Zucchini-Spaghetti.

Fürs Büro werde ich ein paar Dinge vorbereiten: Quinoa-Buletten und den Quinoa-Salat "to go". Dazu kommen noch die Chilli-Cracker aus Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Meersalz, Tomatenmark, Chilli und Kurkuma und die Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel. So kann man sicherstellen, dass man auch für unterwegs oder im Büro auf veganes Essen zurückgreifen kann.

Noch ist das alles mit einiger Vorbereitung verbunden. Aber wenn man diese Ernährungsweise einmal verinnerlicht hat, geht das sicher leichter von der Hand. Ich freue mich darauf.

Samstag, März 09, 2013

Vegan for fit


Seit je her spielt Essen in meinem Leben eine große Rolle. Als Kind war ich sehr dünn und aktiv, wollte nicht richtig essen - wenn überhaupt nur Milka Noisette-Schokolade. Später, als meine Eltern sich scheiden ließen, habe ich fehlende Zuwendung und Kummer mit Essen kompensiert. Ich wurde dick, ich wurde gehänselt. In der Pubertät war ich viel unterwegs und wurde wieder sehr schlank, ohne etwas dafür zu tun. Das Muster bei mir war, dass ich vieles über das Essen kompensiert habe: Frust, Kummer, Langeweile. Daher wurde das zentrale Thema in meinem Leben: Was darf ich essen und was nicht?

Ich bin durch einige Tiefen (und natürlich auch Höhen) in meinem Leben gegangen und mittlerweile ist Essen für mich Genuss. Ich liebe Essen und bin sehr interessiert am Thema "Ernährung". Ich brauche nicht mehr darüber nachzudenken, ob ich etwas esse oder essen darf. Darüber bin ich froh.

Da ich aber auch Tiere sehr liebe, kann ich meine Augen einfach nicht mehr davor verschließen, wie sehr die sog. Nutztiere leiden müssen, bevor sie auf unseren Tellern landen. Ich habe immer gerne Fleisch gegessen, aber mittlerweile regt sich in mir der Widerwille. Es ist einfach pervers, dass der einzige Grund, dass es Kalbfleisch zu kaufen gibt, die Milchproduktion ist. Aber ohne Trächtigkeit wird eben keine Milch produziert. Da unterscheidet sich die Kuh nicht von einer Schwangeren. Der Mensch ist das einzige Säugetier, das die Muttermilch eines anderen Säugetiers trinkt. Dabei ist Milch weder so gesund, wie immer behauptet wird (siehe Laktoseintolerenz) noch unverzichtbar. Für mich ist sie schlichtweg überflüssig.

Aufgrund unseres Wohnortes sind wir in der glücklichen Lage, unser Fleisch nicht im Supermarkt kaufen zu müssen. Es gibt hier sehr viele regionale Anbieter, bei denen man sich sicher sein kann, dass die Tiere artgerecht gehalten und gefüttert werden und am Ende ihres Lebens nicht in qualvoller Weise tausende von Kilometern transportiert werden, um als Steak auf unseren Tellern zu landen.

Dennoch... Ich möchte kein Fleisch mehr essen.

Zufällig sah ich in der Sendung "Der Vorkoster" einen Bericht über Attila Hildmann. Er hat, zusammen mit Björn Freitag, vegane Gerichte gekocht, die selbst den Sternekoch überzeugt haben. Das, was auf den Teller gebracht wurde, sah auch sehr lecker aus. Dann bin ich über die Bücher von Attila Hildmann "gestolpert": Vegan for fun und das neue Buch Vegan for fit.



Vegan for fit ist eine 30 Tage Challenge. Hier wird vegane Ernährung in tollen Rezepten vorgestellt, so dass ich beschlossen habe, diese Challenge ebenfalls in Angriff zu nehmen. Ich bin sehr gespannt darauf, was die neue Ernährungsform bewirkt. Mir geht es hier nicht darum abzunehmen, sondern auszuprobieren, ob dieser Weg ein Weg für mich sein kann.

Nach Ostern werde ich mit der Challenge beginnen. Vorher werde ich noch die notwendigen Basics und Küchengeräte bestellen, damit ich optimal vorbereitet bin. Im Blog und auf Facebook werde ich von dieser Challenge berichten und vielleicht den ein oder anderen anregen, es auch auszuprobieren.

Ich freue mich schon sehr auf diese Erfahrung und bin ungeheuer gespannt, welches Fazit ich am Ende der Challenge ziehen kann.