Sonntag, August 19, 2007

London calling...


Seit meinem ersten Besuch in London vor mittlerweile 22 Jahren übt diese Metropole eine ungebrochene Faszination auf mich aus. London ist einfach unglaublich spannend, ein ständiger Kontrast aus Tradition und Moderne, Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Und man findet hier wirklich jene märchenhaften Momente, die man aus seiner Kindheit aus "Peter Pan" und "Mary Poppins" mitbekommen hat.
Neben vielen anderen Dingen teilen mein Schatz und ich auch die Liebe zur britischen Hauptstadt. Daher war ich sofort Feuer und Flamme, als sie vorschlug, zur Star Wars Ausstellung nach London zu fahren. Eine vergleichbare Herr der Ringe Ausstellung in Berlin hatten wir schon verpasst.
Nach einem Busunternehmen und einem Billigflieger in 2002 haben wir uns diesmal zu einem regulären Flug mit der Lufthansa "hochgearbeitet". Hier sind Snacks und Getränke (u.a. der berühmte Tomatensaft) gratis und man landet in Heathrow und nicht in Luton oder sonstwo. Der Flug mit der Boing 737 von Köln/Bonn aus verlief ohne Zwischenfälle (allerdings bei schlechtem Wetter, was wegen der eingeschränkten Aussicht schade war).
Wer nach London kommt sollte reichlich Geld mitbringen. Allein der Shuttlebusservice vom Flughafen zum Hotel kostet 8 Pfund (11,78 EUR). Zum Glück haben wir später die reguläre Buslinie entdeckt, die in der Nähe des Hotels hält, sonst wäre unsere Reisekasse doch arg gebeutelt worden.
Das Hotel selbst... na ja, ich erwarte in London einfach nicht den selben Standard, wie bei uns. Allerdings war die Aktion mit dem "boxed Breakfast" (= eine Lunchbox von Kellogs) doch schon hart an der Schmerzgrenze, zumal ein 24h Zimmerservice angeboten wird. Besonders ärgerlich ist es, wenn man zuvor auch noch nachfragt, ob das Frühstück per Zimmerservice aufs Zimmer gebracht werden kann (so gut ist mein Englisch dann doch noch! *g*) und man dann über eine Stunde auf diese %$§§&% Pappbox wartet und noch nicht mal Kaffee bekommt, obwohl, wie gesagt, etwas anderes angekündigt wurde. Naja, nach einer etwas längeren Auseinandersetzung mit dem Hotelmanager bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass da etwas "Lost in Translation" gewesen sein muss oder man auf der anderen Seite nicht wirklich bemüht war, meine Frage richtig zu verstehen.
Aber: Schwamm drüber!
Denn wir sind ja der großartigen Stadt wegen nach London geflogen und nicht, um uns über das (verspätete) Frühstück zu ärgern. *g*
Den Tower wollte ich diesmal unbedingt besichtigen. Ein echter Klassiker, an dem ich bisher nur vorbeigefahren bin. Die Anlage erinnert an Festungsbauten, die wir auch in Deutschland haben, allerdings wirkt der Tower durch die Vermischung verschiedener Baustile besonders interessant. Bevor man die echten Kronjuwelen zu sehen bekommt, wird man wie im Phantasialand durch verschiedene Räume geführt, auf denen auf Großleinwänden Filme über die diversen Kronen und Zepter laufen. So weiß man dann sehr gut Bescheid, was man sieht, wenn man es dann sieht. Finde ich sehr gut gelöst!
Die Tower Bridge ist natürlich neben Big Ben das zweite Wahrzeichen von London. Auch hier bin ich bisher nur vorbei- oder drübergefahren. Jetzt war endlich die lange fällige Besichtigung dran. Ich könnte mir die Brücke stundenlang ansehen, einfach, weil sie unheimlich schön (und einzigartig) ist.
Die Star Wars Ausstellung zeigte original Requisiten, Kostüme, Zeichnungen und Modelle aus den Lucasfilm-Archiven aus allen sechs Star Wars Filmen. Die Ausstellung war stilvoll in der County Hall untergebracht. In den gedämpft beleuchteten Ausstellungshallen und Räumen liefen jeweils passen zum Thema ausgesuchte kurze Filmausschnitte; z.B. Szenen aus dem "Pod-Race" mit Anakins und Sebulbas Podracer (in Originalgröße!) davor. Für einen Fan der ersten Stunde (hab den Film bei der Uraufführung 1978 als 8jähriger gesehen *froi*) war es natürlich schon ein nahezu erhabenes Gefühl, all diese "Artefakte" aus der Nähe sehen zu können. Besonders beeindruckt war ich von Ralph McQuarries ersten Zeichnungen von C-3PO (mit handschriftlichen Kommentaren) und der Rüstung von Darth Vader. Ihm hatte man einen eigenen Raum gewidmet, in dem unablässig das bekannte mechanische Atmen lief. Richtig unheimlich! (ein paar kleinere Kinder wollten dann auch gar nicht erst in die Nähe von diesem großen, monumentalen Kerl *g*).
Das Publikum war stark gemischt. Viele Eltern mit Kindern, ältere Leute, 30somethings (wie wir selbst), Teenager... Star Wars ist eben nicht "nur" ein Film, sondern ein gesellschaftliches Phänomen.
Besonders lustig waren die Kurzauftritte eines Sturmtruppen-Soldaten, des Imperators und Darth Vader, mit denen man sich fotografieren lassen konnte. Besonders Vader war der absolute Publikumsmagnet (den Imperator mochte eigentlich keiner so richtig...).
Etwas mager fiel dann der Merchandisingstand aus. Es gab ein paar Poster und T-Shirts. Hier hatte ich doch wesentlich mehr erwartet. Schade!
Das Science Museum (gleich neben dem Natural History Museum und gegenüber dem Victoria and Albert Museum) bietet auf 7 (!) großzügigen Etagen einen breiten Überblick über die Geschichte von Wissenschaft und Technik seit dem 18.Jahrhundert. Man sieht die ersten Dampflokomotiven, Doppeldecker und den berühmten Mini-Cooper, aber auch Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens. Besonders befremdlich ist es, wenn man dann im Anschluss an Knochenzangen aus den napoleonischen Kriegen Schallplattenspieler aus den 70ern (die man selbst noch in Aktion gesehen hat) oder eine Verkaufsbox des ersten "Windows" neben einem Apple-Computer im Museum sieht. Da wird einem wirklich die Vergänglichkeit alles Irdischen bewusst.
Spaßig war die gläserne, frei schwingende Brücke in etwa 10 Meter Höhe, über die mein Schatz nur mit äußerstem Widerwillen gelaufen ist. Aber sie ist drüber! (Trotz Höhenangst) Hochachtung!
Ähnlich wie in der Star Wars Ausstellung bestand auch hier das Publikum zu einem großen Teil aus Eltern mit Kindern. Auch Rollstuhlfahrer konnten barrierefrei alle Ausstellungsteile erreichen. Besonders vorbildlich: Es gab Picknick-Zonen innerhalb des Museums, in denen man sein selbst mitgebrachtes Essen verspeisen durfte. Hierzulande wohl immer noch undenkbar :/
Ich würde mir mehr solcher Museen auch in Deutschland wünschen! Und bedenkt man dann noch, dass der Eintritt frei ist... erstaunlich!
Sicherheit wird in London sehr groß geschrieben. Jede Ecke wird mit mehreren Kameras überwacht, auf der Straße sind die Bobbies und die Metropolitan Police ständig präsent. Was mir auch aufgefallen ist: Es gibt so gut wie keine Graffittischmierereien in London. Außerdem ist es vergleichsweise sauber und man findet wirklich an jeder Ecke eine Bank, auf die man sich setzen und kurz ausruhen kann. Hier in Köln sucht man die oft vergeblich und wenn man sie findet, dann sind sie kaputt und/oder verschmiert. Vielleicht sollte man ein paar Bobbies importieren, das hätte Vorteile ;o)
Überhaupt sind die Londoner extrem wetterfest und abgehärtet. Man sieht überall Jogger, die selbst im dichtesten Berufsverkehr unverdrossen ihre Runden ziehen und selbst bei gefühlten 15 Grad und Regen liegen sie im Park oder sitzen auf den Bänke vor ihrem Pub, während man hierzulande wohl noch die Heizdecke rausholt.
In der Abflughalle habe ich dann von einem Bobby erfahren, dass es nicht erlaubt ist, im Interesse des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus Fotos von den diversen gelandeten Flugzeugen in Heathrow zu machen. Also musste ich die Bilder wieder löschen (immerhin, wäre es eine analoge Kamera gewesen, hätten sie den ganzen Film beschlagnahmt und die Urlaubserinnerungen wären futsch gewesen... digitale Fotografie hat wirklich so einige Vorteile). Ich denke, man kann die Engländer verstehen, immerhin sind erst kürzlich ein paar Spinner mit einem brennenden Auto auf einen Flugplatz zugerast. In Köln/Bonn hat es übrigens niemanden interessiert, dass ich ein paar Fotos gemacht habe.
So schön und toll London an vielen Stellen auch ist - beim Essen hört der Spaß auf! Da muss man wirklich sehr tief ins Geldsäckelchen greifen, wenn man etwas Vernünftiges essen will. Supermärkte, wie wir das kennen, gibt es dort nicht. Die Geschäfte haben eher die Größe von kleinen EDEKA- oder Spar-Märkten und entsprechende Preise. Dafür werden die Sachen, die man kauft, vom Personal direkt in Plastiktüten gepackt.
Die drei Tage sind wie im Flug vergangen und ich freue mich schon auf unsere nächste Reise nach London, denn es gibt noch unendlich viel zu entdecken...

London

Urlaub ist eine feine Sache und ich wünschte, ich hätte noch mehr davon. Ich genieße die freien Tage und bin gerade dabei, unseren Kurztrip (3 Tage) nach London zu "verarbeiten".
London war wunderschön. Wie immer. London war bunt, laut, quirlig. Wie immer. Wir haben viel unternommen und haben dieses Mal ein Hotel ca. 2 km vom Flughafen Heathrow gebucht. Das Comfort Inn.
Zunächst waren wir eigentlich recht begeistert, denn die Mittelklasse-Hotels sind in London nicht das, was man von Deutschland gewöhnt ist. Den (wirklich hohen) deutschen Standard darf man hier also nicht erwarten. Aber unser Zimmer war sauber, mit Klimaanlage, TV, Kaffee-/Teezubereiter, Bügelstation und einem Bad im Zimmer. Trotz der Nähe zum Flughafen und zur Autobahn hat man rein gar nichts gehört. Ungewohnt ist es allerdings, dass man (aufgrund der Klimaanlage) die Fenster nicht öffnen konnte. In der ersten Nacht haben wir die Klimaanlage ausgeschaltet, aber das war keine gute Idee, wenn man das Fenster eben nicht öffnen kann. Aber trotz eingeschalteter Klimaanlage und merkwürdiger Matratze habe ich einigermaßen gut geschlafen. Die Lobby und die Lounge des Hotels waren hell und freundlich, ebenso das Restaurant im Hotel. Man konnte für 2 Pfund eine halbe Stunde ins Internet, wenn man wollte. Wir wollten aber nicht. :o)
Da wir sehr früh, also ca. 10 Uhr, angereist sind, war unser Zimmer noch nicht fertig. Wir mussten aber nicht lange warten, da konnten wir das Zimmer beziehen. Das hat uns positiv überrascht. Wir hatten über HRS gebucht und dort hatte das Hotel 3 Sterne bekommen. Diese Einschätzung konnten wir aber nicht teilen. Das Frühstück im Zimmer bestand aus einer Lunchbox aus Pappe. Da waren wir doch sehr überrascht, denn Frank hatte am Abend vorher nachgefragt, ob das normale kontinentale Frühstück auch auf´s Zimmer gebracht wird. Wir haben die Boxen dann zurückgebracht und im Restaurant gefrühstückt.
Abschließend zum Hotel bleibt zu sagen, dass wir in Deutschland für weniger Geld weitaus luxuriöser gewohnt haben. Aber das ist im Grunde nicht schlimm, denn das wussten wir ja vorher. Beim nächsten London-Besuch werden wir aber ganz sicher ein anderes Hotel buchen. Sicherheitshalber von einer bekannten Kette.
London hat en gros etwas über 12 Millionen Einwohner. In Inner London leben immerhin noch ca. 2,7 Millionen Menschen, mehr als doppelt so viel wie in Köln. Dennoch geht es in dieser Metropole weitaus gelassener, freundlicher und ruhiger zu. Der Verkehr ist sicher mörderisch und wenn man in der Rush Hour (ca. ab 17 Uhr) mit der Tube fährt, weiß man, wie sich Ölsardinen fühlen. Aber man hört keine Unhöflichkeiten, man wird nicht angerempelt und man nimmt Rücksicht. Das Miteinander in dieser Stadt ist eins der Dinge, die ich an London so schätze. Hier wird mir wieder sehr klar, wie flegelhaft, aggressiv und unfreundlich wir Deutschen miteinander umgehen.

Nach dem Frühstück sind wir meist gegen 10 Uhr in Richtung London-City losgefahren. Wenn die Tube gut durchgekommen ist, fährt man ca. 45 Minuten. Ein paar Meter vom Hotel bis zur Busstation (Linie 140 - Richtung Heathrow Airport, fährt rund um die Uhr ca. alle 15 Minuten) und dann vom Flughafen direkt in die Tube. Je nach dem, was wir geplant hatten, mussten wir Gloucester Road oder South Kensington umsteigen. Das war aber nur am ersten Tag der Fall, als wir den Tower und die Tower Bridge besucht haben.

Man kann sich in London nicht verfahren. Die U-Bahn ist äußerst simpel und oftmals kann man bis zu den Knotenpunkten der Stadt (z.B. Picadilly Circus) durchfahren. Auch das Ticketsystem ist sehr einfach, wir haben uns einfach eine 3 Tages-Travelcard gekauft, die für alle öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Tube) galt. Hier gibt es nur zwei verschiedene Zonen, nämlich 1-3 (Innenstadt, grob gesagt) und 1-6 (mit Außenbezirken, wie bei uns Heathrow).

Am ersten Tag waren wir also im Tower und in der Tower Bridge. Das Wetter war bedeckt, ab und zu hat es geregnet, dafür war es aber im Tower leerer als sonst. Wobei ja leer in London anders zu werten ist, als bei uns. Relativ leer in London ist gut besucht bei uns. Trotzdem hat die Tour durch den Tower (mit den berühmten Raben) Spaß gemacht. Wie gesagt, in London ist, trotz der Menschenmengen, alles etwas zivilisierter. Der Tower ist eine beeindruckende Anlage. Hier entstand durch die verschiedenen Anbauten in den vergangenen Jahrhunderten ein toller Stilmix. Natürlich haben wir uns auch die Kronjuwelen angeschaut. Unglaubliche Schätze und an den diversen Kronen und Juwelen wird man mit einer Rollbahn, wie man sie vom Flughafen kennt, vorbeigefahren. Wirklich witzig.

Man konnte sich im Tower die diversen Türme ansehen, in denen u.a. auch sehr berühmte Insassen (teilweise mit eigener Dienerschaft) eingesperrt waren. Am bekanntesten wohl die beiden Ehefrauen von Heinrich dem 8. (die beide ihr Leben ließen) und die berühmten Prinzen im Tower, die von ihrem Onkel Richard III. in den Tower gebracht wurden und nie wieder aufgetaucht sind. Man vermutet, dass sie ermordet wurden. Sie wurden nur 10 und 13 Jahre alt.

Im Anschluss daran haben wir die Tower Bridge besucht. Man kann dort hochfahren und durch die oberen Stege auf die andere Seite der Themse gehen und hat einen wunderbaren Blick auf die Themse und London. Außerdem kann man noch eine Ausstellung der Maschinenräume besuchen und sich darüber informieren, wie die Brücke bis ins Jahr 1977 betrieben wurde.

Am Tower haben wir dann noch Fish & Chips gegessen und haben uns dann auf dem Weg ins Hotel gemacht. Wir waren hundemüde. Hier sind wir mitten in den Berufsverkehr geraten und haben dann ausgemacht, dass wir am nächsten Tag später zum Hotel zurückfahren werden. Trotz aller Höflichkeit ist es dennoch nicht sehr angenehm, in einer vollen Tube zu fahren.

Im Hotel haben wir dann unsere Postkarten geschrieben und den Tag ausklingen lassen. Der nächste Tag war der große Tag der Star Wars-Ausstellung in der County Hall direkt am Themse-Ufer gegenüber Big Ben. Die Ausstellung war der Knaller. Direkt am Eingang kam uns ein Mitglied der Sturmtruppen entgegen und wir haben die Gelegenheit ergriffen, ein Foto mit ihm zu machen. Das Foto wird von Frank in seinem Bericht nachgeliefert. :o)

Die Ausstellungsstücke waren toll. Original Storyboard-Zeichnungen mit Anmerkungen, ein Original Naboo N-1 Starfighter und der Podracer von Klein-Anakin (Episode I). Die Kostüme von Amidala wurden gezeigt, ebenso die Kostüme von Qui-Gon Jinn, dem jungen Obi-Wan, Darth Maul und Anakin. Da sieht man erstmal, wie groß die Schauspieler sind, denn hier wurden natürlich die Originalkostüme ausgestellt. Es gab natürlich auch das Kostüm von Darth Vader. Unglaublich beeindruckend, denn der Darsteller war nicht nur sehr groß (über 2 Meter), sondern auch Bodybuilder und hatte eine entsprechend raumgreifende Figur. Yoda konnte man ebenso bewundern, wie die Büsten der berühmtesten Jedis. Man konnte die Jedi-Schule besuchen und es gab einen Greenscreen-Raum. Dort konnte man sich vor einem Greenscreen platzieren, mit einem Jedi kämpfen und wurde dann in den Film einkopiert. Das hätten wir gerne gemacht, allerdings war die Schlange so lang, dass wir nach ca. 1 Stunde Wartezeit aufgegeben haben. Wir hätten sicher noch gut und gerne 2 bis 2,5 Stunden warten müssen. Das war uns zuviel. Stattdessen haben wir die obligatorische Bustour mit der Big Bus Company gemacht und dieses Mal die sehr umfangreiche "blaue Tour" gebucht. Die "rote Tour" ist kürzer und die kannten wir schon. Das ist schon Tradition, dass wir bei jedem London-Besuch diese Tour mitmachen, weil man so das Flair der Stadt einfach nochmal genießen kann. Man hat ja durch die Doppeldeckerbusse eine super Übersicht und kann alles ganz in Ruhe auf sich einwirken lassen. London ist auch sehr gut zu Fuß zu entdecken, weil viele Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar sind. Besonders aufgefallen ist uns ein Denkmal für die Tiere im Krieg. Als Tierliebhaberin finde ich es natürlich toll, dass auch diese Tiere gewürdigt werden.

Auffällig ist, dass es in London oftmals schwierig ist, Lebensmittel einzukaufen oder ein Bistro etc. zu finden. In London ist es so, dass es rund um die Sehenswürdigkeiten immer möglich ist, etwas zu essen. Hier findet man dann Fish & Chips Buden oder die Subway-Kette. Aber es ist nicht so wie bei uns, dass man an jeder Ecke einen Imbiss findet. Da muss man schon ordentlich suchen. In Deutschland finden sich sehr viele Läden (sei es Aldi, Lidl, Penny, Plus) und man hat immer die Möglichkeit, sich etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen zu kaufen. Das gibt es in London so nicht. Meist haben die Souvenierläden auch Getränke, aber irgendwo mal Kekse für unterwegs zu kaufen, das geht so spontan nicht. Auch kennen die Briten keine Kioske. Hier merkt man erst, wie gut strukturiert deutsche Städte sind. Selbstverständlich ist London schweineteuer. Aber das weiß man ja auch vorher. Wenn man essen gehen möchte, ohne ein Vermögen auszugeben, ist man mit Subway, Pret a manger, Wetherspoons oder Garfunkels gut bedient. Hier bekommt man eine breite Pallette an Speisen, die jedem schmecken sollten. U.a. vegetarisch, Burger, Pasta, Pizza, Sandwiches. Wer es authentischer mag, sollte mal in einem Pub speisen. Ob einem die englische Küche zusagt, weiß man spätestens dann...

Am dritten Tag haben wir das Wissenschaftsmuseum in South Kensington besucht. Wie schon bei unserem letzten London-Trip das Imperial War Museum, erschlägt einen auch das Museum mit einer Fülle von Informationen und Ausstellungsstücken. Der Eintritt (wie in sehr vielen Museen in London) ist frei. Grob unterteilen kann man das Museum in die Bereiche Kunst, Umwelt, Energie, Weltraum/Raumfahrt, Transport (Straße, Luft, Wasser). Hier bekommt man u.a. Lokomotiven, den Ford T (um 1908), Flugzeuge, Helikopter, Rennboote usw. zu sehen. Man kann sich die Raumkapsel Apollo 10 anschauen. Eine gigantische Ausstellung.

Da derzeit in und um London herum Gleisarbeiten durchgeführt wurden, haben wir uns rechtzeitig wieder auf dem Weg nach Heathrow gemacht. Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir uns den Flughafen noch etwas angeschaut und haben eine Kleinigkeit gegessen. Im Duty-Free-Shop haben wir uns umgeschaut und die schönen großen Maschinen beim Starten und Landen beobachtet. Frank hat hiervon Fotos geschossen und dabei (wieder) Bekanntschaft mit der britischen Polizei gemacht. Aber das wird er selber berichten. :o)

London ist eine tolle Stadt. Es ist ganz sicher keine Erholung, dort hinzufahren. Aber es ist immer wieder ein Erlebnis.

Samstag, August 04, 2007

Tini

Das Blutbild hat es gezeigt, Tini hat eine Schilddrüsenüberfunktion. Ich bin froh, dass es nicht Diabetes ist. Tini bekommt jetzt 1 x täglich ein Schilddrüsenmedikament und 1 x täglich ein Herzmedikament. Vier Wochen warten wir jetzt ab und schauen dann, wie sich die Schilddrüsenwerte entwickelt haben. Wenn alles gut läuft, kann nach den 4 Wochen das Herzmedikament abgesetzt werden. Da Tini hochwertiges Premiumfutter bekommt, muss keine Futterumstellung stattfinden. Wir werden lediglich das Futter mit Nierendiätfutter mischen, damit die Nierenfunktion unterstützt wird. Keine Therapie mit Medis ohne Nebenwirkungen.
Der Tierarztwechsel hat sich ausgezahlt.

Freitag, August 03, 2007

Endlich Urlaub!

Wunderbar! Hurra, endlich Urlaub! Und was mache ich? Ich stehe um kurz vor sieben Uhr auf. Aber das macht gar nichts, weil ich weiß, dass ich den ganzen Tag genießen kann. Das ist herrlich.
Mittwoch waren wir mit unserer Maus Tini bei einem anderen Tierarzt. Nach dem Tod von Felix haben wir nicht mehr so viel Vertrauen in die alte Tierarztpraxis. Und auch wenn die damalige Tierärztin Felix nicht retten konnte, so hat sie doch ein paar Dinge sofort angemerkt, die in der alten Praxis auch hätten auffallen müssen. Wenn ich als Tierhalter immer alles wüsste, bräuchte ich keinen Tierarzt, denn schließlich vertraut man diesem...
Nach dem Tod von Felix haben wir also beschlossen, dass Tini doch auch noch einmal untersucht werden sollte und siehe da, der Tierarzt hat etwas bemerkt. Tini ist sehr schlank, das war sie schon, als wir sie vor 3 Jahren bekommen haben. Durch ihr dichtes Fell (Main Coon/Perser-Mix) fällt es nur nicht auf. Sie frisst sehr gut und nimmt aber nicht zu. Sie trinkt viel. Ansonsten ist sie munter, agil und unglaublich lieb. Am Hals hat sie einen kleinen Knoten, den wir auch abklären lassen wollten. Der Knoten ist harmlos, allerdings meinte der Tierarzt, wir sollten doch ein Blutbild machen lassen. Da Tini eben sehr dünn ist und viel frisst ohne zuzunehmen, wäre das ein Hinweis auf entweder a) Diabetes oder b) Schilddrüsenüberfunktion. Beides kann tödlich enden, wenn man es nicht behandelt und beides ist gut behandelbar. Außerdem hat er festgestellt, dass ihr Herz unheimlich rast und er klärte uns darüber auf, dass dies mit der Überfunktion der Schilddrüse zusammenhängen kann. Wenn das nicht behandelt würde, würde Tini eines Tages umkippen, da ihr kleiner Körper ständig "übertourig" läuft. Frank war dann gestern Morgen mit Tini zur Blutabnahme und heute werden wir das Ergebnis erfahren und die weitere Behandlung darauf abstellen.
Unser neuer Tierarzt meinte, dass er diese Art Untersuchung jedem Katzenhalter empfehlen würde, da die beiden Krankheiten (ebenso wie CNI) bei Katzen ab einem Alter zwischen 10 und 12 Jahren auftreten können. Unsere alte Praxis hat das nicht für nötig befunden. Tini ist inzwischen 15 Jahre alt. Sie macht einen gesunden Eindruck. Ich wäre doch ziemlich überrascht gewesen, wenn Tini eines Tages so umgekippt wäre wie Felix. Ich bin ziemlich sauer auf meine alte Tierarztpraxis, dass die weder bei Felix noch bei Tini hinterhergehakt haben. Sie wussten um die Symptome. Dabei hat diese Praxis einen sehr guten Ruf. Aber aufgrund der Patientenschwemme ist wohl gründliche Arbeit nicht mehr möglich.
Wir haben unsere Konsequenzen daraus gezogen und die Praxis gewechselt. Ich hoffe natürlich, dass mit Tini alles ok ist. Aber was es auch ist, wir werden alles für die kleine Maus tun.
Die Sonne scheint und es liegt ein leichter Dunst über der Stadt, Morgennebel. Es sieht wunderschön aus. Frank schläft noch. Ich bin ja eher eine Frühaufsteherin. :o) Ich freue mich auf unseren Kaffee im Bett, ausgedehnte Frühstücke, viele Ausflüge und eine ganz besondere Reise. Alles ist schön!