Freitag, Juni 26, 2009

Michael Jackson

Als Frank mich heute Morgen geweckt hat und ich erfahren musste, dass Michael Jackson tot ist, konnte ich es nicht fassen. Das ist so, dass man keinen Tod wirklich fassen kann und man um das verlorene Leben der Menschen trauert. So geht es mir, zumindest bei Personen, die mir nahe stehen oder mich berühren.

Als ich 13/14 Jahre alt war, war ich unsterblich in Michael Jackson verliebt. Ich wollte nach der Schule Auslandskorrespondentin werden und nach Los Angeles auswandern. Ich habe Michael Jackson einen Liebesbrief auf einer mechanischen Schreibmaschine geschrieben - den ich aber nie abgeschickt habe. Meine Mutter hatte ihn eines Tages hinter meinem Kleiderschrank gefunden (wohl zu der Zeit als ich 1990 auszog). Er war ganz verwittert und an den Seiten ausgefranst und sah aus, als wäre er Jahrhunderte alt. Er war naiv und in schönstem Schulenglisch geschrieben und eine Erinnerung. Der Liebesbrief wurde eingerahmt und hatte 14 Jahre lang einen Ehrenplatz in meiner neuen Wohnung.

Michael Jackson in den 80er Jahren war für mich so aufregend, wie für die Hippies Jimi Hendrix oder Jim Morrison in den 60er Jahren. Er hat eine neue Ära hervorgebracht und noch heute kann man seine Einflüsse in der Musik und im Tanz (z.B. bei Justin Timberlake) erkennen. Er hat eine Generation geprägt. Stundenlang habe ich Thriller gehört, zu der Musik (Kassettenrekorder!) getanzt oder davon geträumt, in Los Angeles zu sein.

Mit dem nächsten Album Bad versandete so langsam die verliebte Schwärmerei, es gab Nachfolger für Michael Jackson. Teilweise fand ich seine Liebe zu Phantasieuniformen komisch und auch sein Aussehen veränderte sich. Das Verständnis wuchs, dass er ein Gefangener und Getriebener sein musste und das fand ich traurig. Ich habe nie an die Missbrauchsvorwürfe geglaubt. Es hat mir sehr Leid getan anzusehen, wie er fiel und sich nicht fangen konnte. Die Häme der Neider gab es noch obendrauf.

Als ich las, dass er im Juli seine letzten Shows geben wollte, habe ich gedacht, dass er sich wieder etwas regeneriert hat und bin erschüttert, dass er es nicht geschafft hat. Ich bin sehr traurig, weil mit Michael Jackson ein Teil meiner Jugend gestorben ist. Ich bin sehr traurig, wenn ich an seine Kinder denke und wie einsam er doch gewesen sein muss.

Have you seen my Childhood?
I'm searching for the world that I come from
'Cause I've been looking around
In the lost and found of my heart...
No one understands me
They view it as such strange eccentricities...
'Cause I keep kidding around
Like a child, but pardon me...

Childhood - Michael Jackson

Wenn Titanen gehen...

Michael Jackson ist tot. Ich sitze hier und vergieße Tränen, denn es ist ein ganz Großer gestorben. Das Idol meiner Generation. Ich hätte zu gern sein Comeback gesehen, aber das Leben schreibt die härtesten Drehbücher. Jetzt kann er mit Fred Astaire und Elvis im Himmel den Moonwalk machen. Für mich und seine Fans wird er weiterleben. Für immer.

If you wanna make the world
A better place
Take a look at yourself, and
Then make a change

(Man in the Mirror, Michael Jackson)

Sonntag, Juni 07, 2009

Zoo Osnabrück



Gestern waren wir ganz spontan im Osnabrücker Zoo. Freitag hatte ich im WDR in die Sendung Daheim und Unterwegs reingeschaut und dort wurde u.a. der unterirdische Zoo in Osnabrück vorgestellt. Dass wir uns das dann doch so schnell anschauen würden, hatte ich nicht vermutet.

Die Fahrt nach Osnabrück ging ruckzuck und dank Navigationssystem haben wir auch alles schnell gefunden. Das sollte aber auch ohne Navi möglich sein, denn ab der Autobahnabfahrt ist der Weg zum Zoo super ausgeschildert.

Der Zoo ist sehr schön gelegen, hügelig und mit sehr vielen Bäumen, man hat das Gefühl, der Zoo wurde direkt in einen Wald hineingebaut. Leider erschwert das die Orientierung und auch die Besucherführung ist nicht optimal. Wir sind auf der Suche nach den Sandkatzen, die ich unbedingt sehen wollte, dreimal im Kreis gelaufen. Wir haben sie nicht gefunden. Selbst Zoo-Mitarbeiter konnten uns nicht weiterhelfen. Das ist wirklich sehr schade.

Sehr schön ist das Afrika-Gehege mit den Giraffen, Zebras und Straußen. Dort ist dann so eine Art Lodge auf Pfählen gebaut worden, von der man die Tiere sehr schön beobachten kann, auf Augenhöhe mit den Giraffen. Es sind grobe Bänke und Tische aufgestellt und man kann dort picknicken oder etwas vom Imbissstand kaufen.

Gut gefallen haben mir auch die Klippschliefer. Wenn man sich die Tiere ansieht, sollte man nicht meinen, dass das die nächsten Verwandten der Elefanten und Seekühe sind.

Der Wolfswald war auch sehr schön. Das Gehege recht groß und die Tiere waren sehr gut zu sehen. Wunderschön mit einem ganz eigenartigen Blick. Es ist sehr schade, dass wir den Wölfen hier in Deutschland keinen Platz zum Leben lassen.

Sehr niedlich waren die Zwergotter, die ein tolles und abwechslungsreiches Gehege hatten.

Der unterirdische Zoo befindet sich direkt am Eingang. Man geht dort in eine Art Bergstollen und kann sich die Erdbauten der einzelnen Tiere ansehen, z.B. Nacktmulle (sehen sehr spacig aus), Graumulle, Feldmäuse, Wanderratten, Präriehunde (total süß) und Feldhamster. Bei den Feldhamstern war ich doch sehr erstaunt, wie groß die doch sind. Man kennt ja nur die kleinen Hamster, so groß wie Mäuse. Feldhamster sind eher so groß wie Meerschweinchen. Den Weg durch den Bergstollen muss man sich selber erschließen. Ein sicher tolles Konzept, gerät aber bei großem Besucherandrang zu einem heillosen Durcheinander von Personen und man kommt kaum dazu, sich die Bauten in Ruhe anzusehen. Dennoch ist der unterirdische Zoo klasse und man sieht Tierarten, die man sonst aufgrund der Lebensweise niemals zu Gesicht bekommen würde.

Fazit zum Zoo: Man kann dort sehr viel Zeit verbringen. Die Besucherführung ist verbesserungswürdig, auch der Zooplan hilft einem nicht so richtig weiter. Negativ fand ich auch, dass einige Gehege offenbar leer standen oder anderweitig mit Tieren besetzt waren, ohne eine hilfreiche Erklärungstafel. So war z.B. im eigentlichen Luchsgehege ein einzelner Wolf. Auch das fand ich sehr schade. Aber alles in allem, lohnt sich der Besuch im Zoo Osnabrück und es war ein sehr schöner Ausflug.