Sonntag, Januar 16, 2011

Weimar

In der ersten Januarwoche waren wir in Weimar. Die Stadt von Goethe und Schiller hat uns sehr interessiert und nach einer entspannten, ungefähr dreieinhalbstündigen Fahrt sind wir in unserem Hotel, dem Dorotheenhof, angekommen.

Das Hotel liegt etwas außerhalb von Weimar. Mit dem Auto sind es nur 5 Minuten zur Innenstadt. Das Zimmer war sehr schön, mit Blick auf einen Baum und die Landschaft rund um Weimar. Die Mitarbeiter waren unheimlich freundlich und wir hatten einen wunderschönen Aufenthalt in diesem Hotel.



Weimar haben wir dann voller Neugier erkundet. Es lag noch überall sehr viel Schnee. Schöne alte Häuschen und Gassen mit Kopfsteinpflaster vermittelten das Gefühl, dass Goethe und Schiller auf den Straßen wandeln würden.

Kulturell hat Weimar unheimlich viel zu bieten: Als Wiege des Bauhaus mussten wir uns natürlich das Bauhaus-Museum gegenüber dem Nationaltheater anschauen. Ich war schon sehr enttäuscht, da dieses Museum aus einem großen Raum bestand, in dem Bilder aus der Bauhaus-Epoche hingen und auch einige Möbelstücke ausgestellt waren. Ein Museum stelle ich mir jedoch größer und ausführlicher in seiner Werkschau vor.

Sehr interessant hingegen war der Spaziergang durch das "Bauhaus-Viertel", rund um die Straße "Am Horn". Hier läuft das Projekt "Neues Bauen am Horn". Die Mischung aus Bauhaus-Architektur und Gründerzeit-Häusern war sehr spannend. Der Rundgang schloss mit dem bekannten "Haus am Horn" ab, einem Musterhaus des Bauhaus, errichtet anlässlich der Bauhaus-Ausstellung im Jahre 1923. Für die damalige Zeit muss Bauhaus sehr visionär, ja revolutionär gewesen sein und der Stil hat bis heute nichts von seiner Modernität verloren.

Etwas schräg gegenüber dem Bauhaus-Museum ist das Eiscafé Venezia. Hier kann man wunderbare Kaffee-Spezialitäten und Eis genießen und hat einen schönen Blick auf den Platz vor dem Nationaltheater. Das Café ist sehr gemütlich. Guten Kaffee und leckere Kuchenspezialitäten bekommt man auch ein paar Meter weiter im Goethe-Café.

Natürlich muss man sich unbedingt das Goethehaus ansehen, auch das Schillerhaus darf nicht fehlen. Goethe war ja wirklich eine Art Superstar seiner Zeit und das spiegelt sich auch in diesem Haus wieder. Es ging ihm gut und selbst heute könnte man noch sehr komfortabel in diesen Räumen wohnen. Beeindruckend war auch das Zimmer, in dem Goethe gestorben ist. Toll ist, dass das Wohnhaus Goethes nahezu unverändert ist. Das Schillerhaus ist um einiges weniger feudal und man konnte sehen, dass Schiller wohl Zeit seines Lebens nicht mit Reichtümern gesegnet war. Leider sind viele Originalmöbel verschollen, so dass man andere Möbel aus der Epoche nehmen musste. Aber auch das war sehr beeindruckend.

In der schönen Innenstadt kann man die Sehenswürdigkeiten fast wie an einer Perlschnur "ablaufen". Das Weimar Haus bietet einen tollen Überblick über 5000 Jahre Geschichte Weimars. Man durchläuft in 30 Minuten verschiedene Szenerien. Die ausgestellten Figuren sind übrigens aus der Werkstatt von Madame Tussauds.

Wunderbar und sehr lecker kann man sich im Köstritzer Schwarzbierhaus stärken. Ein uriges Brauhaus, sehr gemütlich. Eine Spezialität im Restaurant sind die Thüringer Klöße, die man in unterschiedlichen Varianten zubereitet. Ich hatte mich für die gebratenen Kloßscheiben mit geräuchtertem Lachs und Sauerrahm entschieden und sie waren köstlich! Ähnlich wie unsere Reibekuchen mit Lachs. Natürlich haben wir uns bei unseren diversen Spaziergängen auch die Thüringer Rostbratwurst schmecken lassen. Das schöne Majoran-Aroma macht sie zu etwas Besonderem.

Das Köstritzer Schwarzbierhaus befindet sich übrigens im schönsten Fachwerkhaus von Weimar, der Geleitschänke, die 1547 erbaut wurde. Der Name leitet sich vom Geleitrecht ab, einer Art Zoll im Mittelalter.


Natur kommt nicht zu kurz in Weimar. Es gibt den herrlichen Park an der Ilm, den schon Goethe mitgestaltet hat und in dem Goethe sein Gartenhaus errichten ließ. Der Park war zauberhaft, so schneebedeckt und man konnte allerlei Details entdecken. So das Römische Haus. Die Anregung dazu brachte Goethe aus Italien mit. Im Ilmpark konnte man sich noch die Ruinen des Tempelherrenhaus ansehen und das gut eingepackte Shakespeare-Denkmal. Eingepackt deswegen, damit im Winter der empfindliche Marmor keinen Schaden nimmt. Direkt neben dem Park an der Ilm befindet sich die Parkhöhle. Gedacht als Lagerraum für Portbier, wurde sie später u.a. als Luftschutzbunker genutzt.



Ebenfalls neben dem Ilmpark befindet sich das Stadtschloss und die berühmte Anna-Amalia-Bibliothek, die 2004 gebrannt hat und 2007 wieder hergestellt wurde. Im Stadtschloss sind Gemälde aus den verschiedenen Epochen zu bestaunen, darüber hinaus noch ein wunderbar prunkvoller Festsaal.

Den Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek wollten wir auch unbedingt besichtigen. Da die tägliche Besucherzahl begrenzt ist, hatte ich im Vorfeld zwei Karten reserviert. Keine Frage, der Rokokosaal ist wunderschön und ich gebe zur Erhaltung auch gerne 9 Euro Eintritt. Aber dennoch erscheint es mir für 3 Räume, die man besichtigen kann, etwas viel Geld. Auch ein kleiner Wermutstropfen beim Besuch von Weimar: Man durfte in den Museen etc. nirgendwo fotografieren. Das kenne ich so strikt von keiner Stadt. Ich habe ja jedes Verständnis dafür, wenn man das Blitzlicht ausschalten muss, aber das Verbot von privaten Aufnahmen finde ich sehr übertrieben. Auch begreife ich den Sinn nicht so ganz, denn solche Fotografien (veröffentlicht in Blogs z.B.) animieren doch vielleicht den ein oder anderen, sich das selber mal anzusehen. Das ist wirklich das Einzige, was mir an Weimar überhaupt nicht gefallen hat.

Nicht fehlen darf die Mineralien und Fossilien Handlung in der Schillerstraße 18. Nicht nur die außergewöhnliche Mineralien- und Fossiliensammlung ist absolut sehenswert, nein, auch die Frau des Hauses ist ein Erlebnis. Mit allerlei lustigen Geschichten unterhält sie die Kunden gut gelaunt. Und wer mag, kann sich eine echte Kakerlake auf die Hand setzen lassen. Ich habe es auch gewagt und es war gar nicht eklig. Kennt noch jemand Maikäfer oder hat die mal auf der Hand gehabt? Die klemmen sich richtig fest. Ebenso die Kakerlake. Irgendwie war es toll.

Auch die Ausstellungsstücke sind großartig und viele Insekten und Conchilien habe ich noch nie gesehen. Ein Ausstellungsstück ist u.a. auch eine Vogelspinne im Kampf mit einer Maus. Ein toller Laden. Erwähnen sollte ich, dass dort keinerlei geschützte Arten ausgestellt werden.



Die Gedenkstätte Buchenwald, auf einem Hang oberhalb von Weimar gelegen, haben wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Ich wollte die Gedenkstätte unbedingt besuchen und uns war klar, dass das kein Vergnügen sein wird. Allein schon das Lagertor mit der Aufschrift "Jedem das Seine", lässt einen schlucken. Wie oft sagt man das selber? Direkt rechts hinter dem Lagertor befindet sich das Krematorium. Das lässt einem wirklich den Atem verschlagen, mit welcher Effizienz hier Menschen getötet wurden. Das Schlimmste aber ist, dass man es noch riechen kann.

Ebenfalls unglaublich und nicht begreifbar ist die "Genickschussanlage". Hier wurde der Häftling in eine Art Behandlungsraum gebracht. An der Wand angebracht war eine Meßlatte. Was der Häftling nicht sehen konnte war, dass sich hinter der Messlatte ein kleiner Raum befand, in dem der Schütze darauf wartete, den Häftling durch die Führung der Kopfleiste der Messlatte zu erschießen.

Die Häftlingsbaracken stehen nicht mehr, aber das Krematorium und die Dauerausstellungen in der ehemaligen Effektenkammer reichen komplett aus.

Ich kann nur jedem empfehlen, einmal eine der vielen Gedenkstätten in Deutschland zu besuchen. Hier wird einem klar vor Augen geführt, wozu Ideologien führen können und wie bereitwillig hnen gefolgt wird. Ganz gleich, ob man den Nationalsozialismus nimmt oder den Kommunismus, der rd. 100 Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

Weimar ist eine sehr schöne Stadt und im Frühling oder Sommer entfaltet sie sicher noch viel mehr Charme, als ohnehin schon. Die Weimarer sind unglaublich freundlich, das habe ich selten so erlebt. Weimar ist keine Großstadt. Vielleicht ist Frank´s These, je größer die Stadt, desto größer auch die Unfreundlichkeit, gar nicht so falsch.

Hier noch ein paar Impressionen aus Weimar:

1. Hausmannsturm und Bastille am Stadtschloss, 2. Goethe und Schiller von hinten, 3. Goethe und Schiller von vorn



1. Goethes Gartenhaus, 2. Grabstätte der Familie Goethe, 3. Russ.-orthodoxe Kirche



1. Villa Haar, 2. Villa Ithaka, 3. Schloss Belvedere



Ein Blick auf Weimar vom Turm der Jakobskirche


Sonntag, Januar 02, 2011

Vögel im Winter

Das Füttern von Wild- bzw. Singvögeln im Winter hat in Deutschland eine sehr lange Tradition. Auch wir füttern Singvögel mit Meisenknödeln oder Nuss-Säckchen. Es ist eine Freude zu sehen, wie sie uns beim Aufhängen der Knödel und Säckchen beobachten und dann hin- und herfliegen, um sich ihre Ration rauszupicken.

Ich habe ein paar Fotos gemacht, nachdem ich das Vogelfutter verteilt hatte und es sind 6 verschiedene Vogelarten aufgetaucht. Sehr erstaunt war ich über den Buntspecht und die entzückenden Schwanzmeisen. Aber auch den Sperling, die Blaumeise, die Amsel und das Rotkehlchen habe ich fotografieren können.





Bei einem unserer Spaziergänge durch die Winterlandschaft ist uns noch aufgefallen, dass viele Kölner ebenfalls an unsere Wild- bzw. Singvögel im Winter denken. Wir haben viele Meisenknödel und sogar ein kleines Futterhäuschen entdeckt. Das fand ich sehr schön.

Samstag, Januar 01, 2011

Frohes neues Jahr



2010 ist Vergangenheit - 2011 kann kommen!

Leider war vom Silvester Feuerwerk über der Stadt gestern nicht viel zu erkennen, trotzdem haben wir - wie jedes Jahr - mit einem schönen Champagner und Wunderkerzen das neue Jahr begrüßt.

2010 war hektisch, spannend und sehr schön. 2011 wird sicher mindestens genau so spannend und schön. Wir haben viele Pläne und ich freue mich schon sehr auf deren Umsetzung.

Wir wünschen allen ein glückliches und vor allem gesundes neues Jahr!