Mittwoch, März 12, 2008

Hochzeitstag und Unsichtbar

Gestern war unser 4. Hochzeitstag und zugleich unser 6. Jahrestag. Dieses Ereignis feiern wir immer auf die eine oder andere besondere Art. Dieses Mal sollte es ein Restaurant-Besuch sein, natürlich etwas Ungewöhnliches. Wir haben uns für die Unsicht-Bar entschieden, weil wir da schon immer mal hin wollten.
Die Unsicht-Bar ist ein Dunkel-Restaurant und ein echtes Erlebnis. Es ist komplett dunkel und man sieht die Hand vor Augen nicht. Man nimmt Gerüche und Geräusche wahr, kann seine Umgebung ertasten und später versuchen zu erschmecken, welche Speisen sich auf dem Teller befinden. Eine wunderbare Sache!
Man wählt zwischen folgendem Menü-Variationen: Vegetarisch, Käse, Fisch, Geflügel, Lamm. Außerdem steht noch das Überraschungs-Menü zur Auswahl. Ganz nach Wunsch wird entweder ein 3-Gang-Menü (ohne Dessert) oder ein 4-Gang-Menü serviert. Bevor man das Restaurant in einer Art Polonäse mit dem blinden oder sehbehinderten Kellner betritt, kann man sich noch das erste Getränk und die Weine auswählen. Wir haben uns für das Wein-Menü entschieden: Zu jedem Gang das passende Glas Wein. Dazu noch ein großes Glas Wasser.
Der Kellner Arthur hat uns dann zu unserem Tisch geführt und war immer in Rufweite für den Fall, dass man mal auf die Toilette musste. Alleine sollte man sich in dem stockdunklen Lokal nicht bewegen. Es ist faszinierend, wie sicher sich die Bedienungen im Restaurant bewegen. Da die Küche im Erdgeschoss ist und das Restaurant selber in der 1. Etage, werden die Speisen mit einem Lastenaufzug in den 1. Stock transportiert. Die Geräuschkulisse ist unnachahmlich. Im ganzen Restaurant herrschte eine fröhliche, ausgelassene Stimmung. Nach einiger Zeit in "Habacht-Stellung" konnte man sich entspannen. Niemand konnte einen ja sehen. Frank hat die Geflügel-Variation bestellt, ich wollte die Käse-Variation haben. Nachdem die Getränke serviert wurden, konnte es losgehen. Dabei durfte es nicht fehlen, dass Frank eine kleine Ungeschicklichkeit mit seiner Wasserflasche passiert ist. Aber die Reflexe von unserem Kellner Arthur waren enorm, er hat die Wasserflasche aufgefangen, ohne dass es eine Riesenüberschwemmung gab. Herrlich!
Der erste Gang war eine Suppe. Es ist wirklich sehr schwierig, die Nuancen zuzuordnen. Dabei war ich fest davon überzeugt, dass ich alles herausschmecken würde. Nein, das war nicht der Fall. Ich habe bei meiner Suppe darauf getippt, dass sie mit Emmentaler zubereitet wurde. Es war aber eine Parmesansuppe. Frank konnte in seiner (von ihm vermuteten) Hühnersuppe das Gemüse auch nicht richtig zuordnen. Das fanden wir schon erstaunlich.
Der Zwischengang beinhaltete bei mir u.a. einen kleinen Salat, verschiedene Käsesorten (nur welche?), Aprikosenhälften, die mit leicht scharfem Senf bestrichen waren. Die Aprikosen habe ich nicht erkannt.
Alles in allem ist die Unsicht-Bar wirklich ein Erlebnis in ungezwungener und fröhlicher Atmosphäre. Das Essen ist unglaublich lecker und die Weine sehr gut. Viel Zeit sollte man mitbringen, wir haben gute 4 Stunden in diesem Restaurant verbracht. Wir waren sicher nicht zum letzten Mal dort. Ich freue mich schon darauf, die anderen Menü-Variationen auszuprobieren.
Mein Schatz hat sich tolle Überraschungen für mich ausgedacht, unter anderem einen schwarzen glatten Stein, in den zwei Herzen eingraviert sind. Wunderschön.
An die Liebe meines Lebens: Ich danke dir für die schönsten, turbulentesten und nie langweilig seienden 6 Jahre meines Lebens! <3

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