Montag, April 13, 2009

Frohe Ostern und mehr



Eigentlich wollten wir die Ostertage von Karfreitag bis Dienstag in einem Feriendorf mitten in der Vulkaneifel verbringen. Auf der Seite des Feriendorf-Betreibers Landal haben wir uns umgesehen und dort das Wirfttal entdeckt. Auf den Bildern sah alles sehr schön aus: mitten in der Natur, etwas abgelegen und nicht weit von Köln entfernt, so dass wir unsere Salonlöwen mitnehmen konnten, denn das war Bedingung.

Also sind wir dann Karfreitag Richtung Wirfttal gestartet, bei allerschönstem Wetter. Nach etwas weniger als einer Stunde Fahrt waren wir dort. Es war sehr viel los, vor allem vielen Niederländer und Belgier mit ihren Familien. Nachdem wir uns an der Rezeption angemeldet hatten, wurde uns unser Bungalow zugewiesen und wir sind mit dem Auto richtig schön den Berg hochgefahren. Die Häuser sind freistehend, mit einem recht kleinen Rasengrundstück drumherum. Alle umliegenden Häuser waren auch gut belegt. Wir waren schon sehr gespannt und haben voller Vorfreude auf ein paar ruhige Tage in der Natur den Bungalow aufgeschlossen.

Ein muffiger Geruch schlug uns entgegen. Man kann bei solchen Häusern nie eine super duper Ausstattung erwarten. Allerdings waren die 4 Tage nicht gerade sehr günstig und so haben wir schon ein Mindestmaß an sauberer und etwas aktuellerer Ausstattung erwartet.

Der Boden war mit billigstem PVC ausgelegt, der seine besten Zeiten schon hinter sich hatte. Das Haus war "am Hang" gebaut, daher kam man vom winzigen quadratischen Vorraum in eine Art Diele. Dort ging es dann ein paar Stufen runter in den Wohnbereich mit offener Küche. Der Wohnbereich war mit einer Art Holzboden ausgestattet. Die offene Küche war grausam veraltet und hatte die besten Tage schon weit hinter sich. Es gab eine Kaffeemaschine, die schon braun angelaufen war. Gut, dass wir unsere Senseo mitgenommen hatten. Das Geschirr war zweckmäßig aus Plastik. Wirklich großes Kino. Das Sofa und die gesamte Innenausstattung sah aus, als wäre sie schon 20 Jahre alt. In der Beschreibung auf der Webseite war von einem Kamin im Wohnbereich die Rede. Das fanden wir natürlich toll. Der Kamin war eine Konstruktion aus schwarzem Eisen, ähnlich wie diese Steinöfen, die man sich in die Garten stellen kann. Er war nach allen Seiten offen, eine Art Gitterabdeckung gab es nur für vorne. Also hier hätte ich niemals auch nur ein Stück Holz abgebrannt. Ich kenne mich mit Kaminen nicht aus, aber dieses Teil war alles andere als vertrauenerweckend. Ich hätte zu viel Angst vor einer Kohlenmonoxidvergiftung gehabt.

Die übrigen Möbel waren aus Pressholz, Plastik. Das getrennte WC war aus dunkelbeiger Keramik und sehr klein. Das Bad war ebenfalls klein und in der Badewanne befanden sich mehrere lange dunkelbraune Haare. Nun muss man wissen, dass ich Haare, die irgendwo in Bädern oder gar im Essen rumfliegen (auch meine eigenen) ziemlich fies finde. Ich ekele mich davor und denke, dass sowas nicht sein muss. Wessen Haare das auch immer waren.

Das Schlafzimmer war ebenfalls mit billigem PVC ausgelegt, der schon ziemlich verschmutzt war. Die "Möbel" waren aus billigstem Material, ich weiß gar nicht, ob das reines Plastik oder sonstwas war.

Wir waren sehr enttäuscht. Es ist ja klar, dass die Betreiber an solchene Feiertagen gerne etwas mehr Geld nehmen, aber ich erwarte dann zumindest ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Da sind wir anderes gewohnt, z.B. von Eckwarderhörne. Das sind auch keine Luxushäuser, aber mit vernünftigen Möbeln und Inventar ausgestattet. Hier hat man nicht das Gefühl, dass man sich Herpes holt, wenn man die Kaffeemaschine einschaltet. Es gibt stabiles Steingut-Geschirr, eine komplett ausgestattete Küche. Die Möbel sind aus Massivholz.

Die Katzen waren, was sehr ungewöhnlich ist, ziemlich verstört. Normalerweise sind Tini und Lena sehr cool. Wenn wir ins Feriendorf nach Eckwarderhörne fahren, dann ist das für sie normal. Sie fühlen sich wohl und benehmen sich genauso wie zu Hause. Das war hier anders. Ich habe noch nie erlebt, dass Tini derart angepisst war.

Wir haben dann ausgepackt und sind runter ins Restaurant, um dort etwas zu essen. Das Essen war sehr gut, das Restaurant gut besucht. Vor dem Restaurant war eine Minigolfanlage, ein Basketballfeld, Tennisplätze. Ein paar Meter weiter war der Stausee, in dem man angeln konnte. Was stellt ihr euch unter einem Stausee vor? Doch ein richtig schöner großer See. So haben wir es uns gedacht. Der Stausee entpuppte sich aber als kleiner Ententeich. Ist schon erstaunlich.

Die nächsten Tage wollten wir dann ein paar Ausflüge unternehmen und es uns abends mit ein paar Spielen und unserem heißgeliebten Kessler-Sekt gemütlich machen. Da der erste Tag schon so gut wie vorbei war, haben wir genau das versucht. Aber Gemütlichkeit wollte sich nicht einstellen. Wir haben uns nicht wohlgefühlt, die Katzen haben sich nicht wohlgefühlt, so haben wir beschlossen, wieder abzureisen. Frank wäre am liebsten direkt wieder gefahren, aber es war schon nach 23 Uhr und das wollte ich den Katzen nicht antun. Also haben wir uns darauf geeinigt, am nächsten Tag nach dem Frühstück zu fahren.

In der Nacht haben Frank und ich nicht sehr gut geschlafen. Die Matratzen waren sehr weich, die Katzen waren unruhig. Ich bin dann um kurz vor 5 Uhr aufgestanden und hab mich aufs Sofa gelegt. Als dann die Sonne gegen 7 Uhr aufging, bin ich für 1 Stunde zurück ins Bett, dann ging es nicht mehr. Wir haben dann beschlossen, das Frühstück ausfallen zu lassen und haben nach einem Kaffee die Sachen gepackt und sind gefahren.

Auch, wenn das Geld jetzt futsch ist, hätte ich doch keinen Tag länger mehr dort bleiben wollen. Ich habe mich noch nie so unwohl gefühlt und ich war sehr froh, wieder zu Hause zu sein.

Jetzt freue ich mich auf die 2 Wochen Nordsee später im Jahr, in unserem Ferienhaus, mit den Katzen. Ich freue mich auf die Ruhe, das Meer und all die Dinge, die wir uns vorgenommen haben. Außerdem freue ich mich auf den Besuch des Klimahauses in Bremerhaven.

Die Ostertage genießen wir jetzt zu Hause. Das Wetter ist zwar nicht so ganz toll, aber das kümmert uns nicht. Je nach Wetterlage machen wir es uns eben auf unseren Deckchairs auf dem Balkon oder auf dem Sofa gemütlich und erfreuen uns an unseren Ostergeschenken, die der Osterhase gebracht hat. :o)

In diesem Sinne: Einen schönen Ostermontag ins Land.

2 Kommentare:

  1. Liebe Claudia,

    ich möchte Euch bei dieser Gelegenheit gerne sagen, dass ich mich für Euch freue, dass Ihr zu den Menschen gehört, die sich noch Urlaub gönnen können. Genießt das, solange Ihr noch diese Möglichkeit habt - und ich hoffe, das wird für Euch nie enden.

    Dieses ehrliches Gönnen ist für mich auch ein Stück schmerzlich und mit Neid besetzt, weil es ein Teufelskreis ist, sich nicht einmal Urlaub und Erholung leisten zu können.

    Mit diesen meinen Gedanken und Gefühlen sende ich Euch einen lieben Gruß in meine Nachbarstadt Köln
    Gerhard

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  2. Lieber Gerhard,

    vielen Dank! Wir wissen das durchaus sehr zu schätzen, es war ja nicht immer so. Ich kenne also auch die andere Seite und kann deine Gefühle daher durchaus nachvollziehen.

    Einen schönen Ostermontag für dich!

    Liebe Grüße
    Claudia

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