Dienstag, August 15, 2006

Krankenschwester geht nicht

Heute habe ich festgestellt, dass ich zur Krankenschwester nix taugen würde. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich mich selber verbinden muss (nächstes Mal macht das Frank) - ich weiß es nicht.
Ich laboriere an meiner OP-Narbe. Sie war von Anfang an sehr hart. Ich dachte, dass das normal ist, schließlich hat der Oberarzt ja ein gutes Stück im Nachschnitt zum Tumor entfernt. Ich habe die Narbe gut gepflegt, mit Babyöl eingerieben, damit sie etwas nachgiebiger wird. Alles sah ganz gut aus. Dann schwoll die Narbe an, wurde rot und warm, tat weh. Es war eine Enzündung. Ein Risiko, dass in einer Uniklinik nach einer OP durchaus besteht. Nichts Ungewöhnliches. Ich bin zu meinem Hausarzt-Ehepaar (wunderbar, ich fühle mich da sehr gut aufgehoben) und mir wurde ein Antibiotikum verschrieben. Damit nichts übersehen wird, hat mich mein Arzt dann zum Hautarzt geschickt. Das ist durchaus sinnvoll. Leider war der sehr ratlos, hat mir nochmal das gleiche Antibiotikum verschrieben und mir geraten, die Narbe zu kühlen. Herrje. Nach einem Wochenende der Schonung (Bein tat weh!), nach Einnahme der Antibiotika, war noch keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil, die Narbe spreizte sich und man konnte sehr schön sehen, dass sich das wohl Eiter gebildet hatte (bäh, ich weiß).
Montag also ab zum Hausarzt-Ehepaar und die haben mich direkt zum Chirurgen gegenüber geschickt. Der war übrigens total gut drauf und sympathisch. Ich hab bei einer OP noch nie so viel gescherzt. Der hat die Narbe geöffnet, rumgedrückt wie wild und die Wunde gereinigt (mit so einem Löffelchen). Natürlich unter lokaler Betäubung. Trotzdem war ich danach fix und fertig. Das nimmt einen schon irgendwie mit. Allerdings habe ich mich danach wirklich besser gefühlt. Bein pitscht und zwackt zwar hier und da, aber insgesamt bin ich froh, dass die Narbe geöffnet wurde.
Heute Morgen habe ich dann den Verband gewechselt und zum ersten Mal die offene Narbe gesehen. Da habe ich gemerkt, dass ich zur Krankenschwester nix tauge. Ich habe nun wirklich keine schwachen Nerven, aber der Anblick der Wunde und das verarzten war nicht sehr angenehm. Das muss ab morgen bzw. übermorgen Frank machen. Der wird sich freuen. ;o)
Morgen gehts zum Tumorstaging in die Uniklinik Münster, mit allem Drum und Dran: Röntgen-Thorax-Darstellung auf 2 Ebenen sowie Abdomensonographie. Damit habe ich dann wirklich Gewissheit, dass der blöde Tumor nichts weiter in meinem Körper hinterlassen hat und kann mich auf die Nachsorge stürzen. Ende August werden noch 3 auffällige Naevi in einer Sitzung entfernt und dann ist nochmal Spannung angesagt, was die Histologie dann zeigt. Hier zeigt sich, dass der Wechsel des Hautarztes gut war, denn der muss keine 37 Tage warten...
Eine ehemalige Freundin hatte (bzw. hat) einen guten Leitspruch: Fördernd ist Beharrlichkeit. Da ist absolut was dran.
Alles wird gut!

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