Der Kyffhäuser ist ein Bergrücken südöstlich des Unterharzes und der Goldenen Aue, an der Grenze Thüringens zu Sachsen-Anhalt. Thüringen scheint im Übrigen ein sehr grünes Bundesland zu sein, die Fahrt auf der Autobahn und die weiten grünen Landschaften vermittelten diesen Eindruck.
Auf dem Kyffhäuser also steht das Kyffhäuserdenkmal und zeigt die in Stein gemeißelte Figur von Friedrich I. (Barbarossa). Dieses Denkmal ist eingebettet in die Unter-, Mittel- und Oberburg und bildet eine faszinierende Anlage. Der Blick vom Denkmal über die weite Landschaft ist atemberaubend, man kann sprichwörtlich bis zum Ende der Welt sehen. Da diese Anlage eine Kaiserburg war, hat Barbarossa dort (zumindest teilweise) gelebt und muss sich wirklich wie ein Weltherrscher gefühlt haben.
Um dieses Denkmal und Barbarossa ranken sich verschiedene Sagen. Friedrich Rückert hat die Sage in folgende Worte gefasst:
BARBAROSSA
Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friedrich,
Im unterird´schen Schlosse
Hält verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen
Zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit,
Und wird einst wiederkommen,
Mit ihr, zu seiner Zeit.
Der Stuhl ist elfenbeinern,
Darauf der Kaiser sitzt:
Der Tisch ist marmelsteinern,
Worauf sein Haupt er stützt.
Sein Bart ist nicht von Flachse,
Er ist von Feuersglut,
Ist durch den Tisch gewachsen,
Worauf sein Kinn ausruht.
Er nickt als wie im Traume,
Sein Aug’ halb offen zwinkt;
Und je nach langem Raume
Er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloß, o Zwerg,
Und sieh, ob noch die Raben
Herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben
Noch fliegen immerdar,
So muß auch ich noch schlafen
Verzaubert hundert Jahr.
Näheres zur Barbarossasage findet man hier.
Man geht einen schönen und nicht sehr langen Weg hoch zur Unterburg und erkundet von dort die gesamte Burganlage. Die ist sehr schön gemacht, mit einem Spielplatz für Kinder, einem kleinen Museum und natürlich Restaurants für den kleinen oder großen Hunger. Auf dieser Anlage findet man den tiefsten Burgbrunnen der Welt. Er ist 176 m tief. Aus einem Automaten kann man sich einen "Gallenstein Barbarossas" ziehen, einen roten Sandstein, und in den Brunnen werfen. Es dauert schon seine Zeit, bis der Stein unten im Brunnen angekommen ist. Der Burggeist meldet sich dann zu Wort. Nur bei uns nicht, er hat wohl weitergeschlafen...
Die Rückfahrt war ebenso entspannt wie die Hinfahrt. Doch je mehr man in Richtung Westen und Rhein-Ruhr fuhr, desto mehr nahm der Verkehr zu und auch die Aggressivität auf der Autobahn. Trotzdem sind wir gut angekommen.
Außerdem haben wir auf der Rückfahrt noch eine interessante Entdeckung gemacht: den Herkules bei Kassel. Den werden wir uns in nächster Zeit wohl auch noch ansehen. :o)
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