Sonntag, April 29, 2007

Klänge aus Mittelerde

Zu Weihnachten habe ich von meinem Schatz ein wunderschönes Geschenk bekommen: Karten für die Herr der Ringe Symphonie in der Kölnarena (21. April 2007).
Nachdem ich also vier Monate warten musste, konnte ich nun am besagten Tag mit meinem Schatz zur Kölnarena aufbrechen. Bei dem Konzert handelt es sich um eine "Kurzfassung" der Filmmusik der berühmten Herr der Ringe Filmtrilogie. Der Komponist (Howard Shore) hatte diese zur Uraufführung des 3. Teils komponiert und seitdem wird sie rund um den Globus aufgeführt.
Gleich beim Hereinkommen in die Kölnarena haben wir uns das wunderschöne Programmheft gekauft, welches mit Zeichnungen der Herr der Ringe Illustratoren sowie Bildern der beteiligten Orchester, Chöre und Solisten aufwartet. Nachdem wir uns etwas umständlich Sekt besorgt hatten, haben mein Schatz und ich in einer geschützten Ecke dem bunten Treiben in der Kölnarena zugeschaut. Einige Fans waren in "Kutte", d.h. in mittelalterlichen Fantasy-Kostümen, die Figuren aus dem Herrn der Ringe nachempfunden waren, angereist. Dazwischen waren aber auch jede Menge "normale" Leute jeden Alters. Dann ging es endlich los und wir konnten unsere Plätze einnehmen. Die Stühle waren eine Enttäuschung an dem Abend, da sie sehr unbequem waren. Nach etwa 20 Minuten tat einem der A... weh. Dennoch konnte dies die Vorfreude auf die Musik nicht trüben.
Nach und nach kamen die Musiker, angeführt von den Chören, auf die Bühne. Alles in allem etwa 200 Musiker. Das war sehr beeindruckend anzusehen. Zumindest theoretisch, denn, wir hatten Karten für die erste Reihe, daher fiel uns die Übersicht relativ schwer. Auf der anderen Seite hatten wir aber auch uneingeschränkte Sicht auf die Musiker. Als letztes kam der Dirigent auf die Bühne. Nach einem kurzen Verbeugen legte er auch sofort los.
Schon mit den ersten Tönen war man schon voll in die Welt von Mittelerde eingetaucht. Die Auswahl der Stücke orientierte sich grob am Handlungsablauf des ersten Films (Die Gefährten). Unterstützt wurde das Ganze durch Grafiken, die auf eine große Leinwand hinter dem Orchester projeziert wurden. Tatsächlich habe ich aber mehr auf die Musiker geschaut, als auf die Leinwand. Das war viel faszinierender.
Als bekennender Filmmusikfan war es für mich besonders faszinierend zu sehen, wie diese großartigen Melodien von so vielen Menschen in absoluter Perfektion erzeugt wurden. Einziges Manko war die relativ schlechte Akustik in der Kölnarena, für die diese ja berüchtigt ist.
Nach etwa einer Stunde war erstmal 20 Minuten Pause. Man konnte sich ein wenig die Beine vertreten.
Im Anschluss an die Pause folgte eine weitere Stunde mit Musik aus den Filmen "Die zwei Türme" und "Die Rückkehr des Königs". Hier gab es eine Besonderheit: Der Auftritt der Sopranistin Ann de Renais. Neben vielen elbischen Einlagen (ich nehme an absolut wortgetreu, obwohl ich das - weil ich des Elbischen nicht mächtig bin - nicht beurteilen kann) sang sie die beiden Lieder "Gollum´s Song" und "Into the west". Ich muss sagen, dabei blieb einem die Spucke weg, da der Gesang doch sehr intensiv und beeindruckend war. Insbesondere "Gollum´s Song", den ich sowieso von allen Liedern aus dem Herrn der Ringe am meisten mag, hat mich sehr berührt.
Nach dem furiosen Finale gab es Standing Ovations und bestimmt eine halbe Stunde Dauerapplaus des total begeisterten Publikums.
Entzückend waren auch die Kinder-Solo-Stimmen aus dem Chor, die nach vorne geholt wurden, um auch ihren Anteil am Applaus mitzubekommen. Ganz vorne stand auch die stolze Mutter, die Fotos von ihrem Sprößling gemacht hat.
Alles in allem ein wunderbares und unvergessliches Erlebnis. Akustisch wäre es vielleicht in der Kölner Philharmonie schöner gewesen. Auf der anderen Seite sind dort aber zu wenig Plätze, so dass die Preise pro Sitzplatz sicherlich höher gewesen wären. Wie immer im Leben, hat alles zwei Seiten.
Gerade überlege ich mir, ob es nicht endlich Zeit wird, sich die Herr der Ringe Filmmusik auf CD zu kaufen, die Spinxe trommelt auch schon...

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