Samstag, Juli 15, 2006

Arztwechsel und Wohnwelten

Am 31.07. werde ich einen anderen Arzt aufsuchen, der anscheinend in der Lage ist, mehrere auffällige Muttermale in einer Sitzung zu entfernen (bei medizinischer Indikation natürlich). Wie schön, dass einem wenigstens nicht der Arzt vorgeschrieben wird.
Heute ist ein sonniger Tag, mit blauem Himmel und wenig Dunst über Köln. Wenn ich auf der linken Seite von unseren Schreibtischen im Arbeitszimmer rausschaue, sehe ich viel Grün, einige Felder, vereinzelte Häuser, den Rhein natürlich und am Horizont einen Fernsehturm (?) von dem ich nicht genau weiß, wo er steht. Hagen? Wuppertal?
Wir sind im März in eine wunderschöne, große und herrlich ausgestattete Wohnung gezogen. Direkt am Rhein. Zwischen Haus und Rhein gibt es nur Grünfläche, keine störenden Häuser. Wir schauen auf den Stadtteil Mülheim und eine kleine Insel (ohne Bebauung) direkt vor Mülheim. Wir haben von unserem Balkon aus einen unverbaubaren Rundumblick, der reicht vom Tagebau im Rhein-Erft-Kreis über Chorweiler, weiter hinten sieht man den Fernsehturm von Düsseldorf inklusive Rheinbrücke, dann folgt Leverkusen. Aufgrund mangelnder geografischer Kenntnisse folgt eine Lücke, dann gehts weiter ins Bergische. Man sieht Schloß Bensberg auf dem Hügel und kann bis Bonn bzw. ins Siebengebirge schauen. Zwischendrin liegt noch der Köln-Bonner Flughafen, den man bei gutem Wetter mit bloßem Auge ausmachen kann. Der Blick schließt ab mit dem Siebengebirge, dem Post Tower in Bonn und der Rodenkirchener Brücke. Einfach traumhaft.
Wir wohnen in einem (exklusiven) Haus mit 45 Stockwerken, dem ein oder anderen als "Colonia-Hochhaus" bekannt. Das ist kein einfaches Hochhaus mitten in der Stadt, das ist schon etwas mehr. Alles Eigentumswohnungen, entsprechende Bewohner, Pförtner 24/7, Schwimmbad, Sauna, Tischtennis und Fitnessraum für die Hausbewohner, Kindertagesstätte und Supermarkt im Haus, ebenso ein uriges und gemütliches Brauhaus mit Biergarten.
Der Eingangsbereich ist nobel, die Hausflure mit Teppich ausgestattet, so dass man eher das Gefühl hat, in ein Hotel zu kommen und nicht in ein Wohnhaus. Die Nachbarschaft und die Bewohner sind sehr freundlich, das Haus hat eine schöne Atmosphäre. Es ist sicher, da videoüberwacht. Niemand kommt am Pförtner vorbei, wenn er nicht soll.
Der Spinxer und ich mögen das Wohnen in einem (gepflegten) Hochhaus. Man merkt gar nicht, dass hier sehr viele Menschen wohnen, da es absolut ruhig ist. Man hat einen unverbaubaren Blick und fühlt sich absolut autonom. Man muss keine Balkone mit Nachbarn teilen, niemand kann in die Wohnungen sehen. Wir sind sehr glücklich, dass wir in dieses Haus gezogen sind.
Die Wohnungen selber sind sehr großzügig und hell. Parkettboden, weiß geflieste Küche, Bad und separates WC. Ein riesiger Balkon, der die Wohnung "einfasst". Trotz der Höhe (30. Etage) ist der Balkon windstill, bis auf ein schönes Lüftchen, das im Sommer den Balkon immer auf erträgliche Temperatoren runterkühlt. Wir werden noch Markisen anbringen lassen, da die Morgensonne direkt in unser Schlafzimmer scheint. Das ist sehr schön, aber wenn man länger als bis 6 Uhr morgens schlafen möchte, doch manchmal störend. Die Markisen werden noch einen zusätzlichen Urlaubsflair zaubern, den man sowieso schon hat, wenn man die Schiffe auf dem Rhein beobachtet, die Möwen, die Jet-Skis und Motor-Yachten und den Kormoran, der seine Kreise zieht. Es ist unglaublich, wenn man morgens den Sonnenaufgang und abends den Sonnenuntergang erleben kann. Eine Auswahl der schönsten Bilder hiervon findet man auf meiner Homepage in der Rubrik "Muffland -> extra großer Spinxenauslauf".
Wir sind noch nicht ganz fertig mit unserer Wohnung, kleine Dinge fehlen noch und werden in den nächsten Wochen vervollständigt. Dann werden wir Freunde einladen und feiern, denn wir haben allen Grund dazu.
Ein neues Auto wartet auch schon auf uns, ich kann es kaum erwarten, denn man kann sich schon sehr an die Unabhängigkeit und Flexibilität eines eigenen Wagens gewöhnen. Der ÖPNV ist keine Alternative zum eigenen Auto. Das haben wir in den vergangenen Tagen mal wieder gemerkt.
Das Leben ist launisch, manchmal traurig, aber trotzdem auch unglaublich schön.

1 Kommentar:

  1. Diese ganze Sache macht mich wütend, weil Leute mit dem Arsch voll Geld in fernen, klimatisierten Büros mit dem Leben von meiner Frau spielen. Wohl dem, der alle Probleme "wegkaufen" kann. Ich bin gespannt auf den neuen Doc; kann nur hoffen, dass der weniger "betonkopfbürokratisch" ist. Es gibt immer solche und solche...

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